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Dividenden: EZB-Chefaufseher Enria gibt Banken grünes Licht

Der oberste Bankenaufseher der Europäischen Zentralbank hält die Ausschüttungen der Branche nicht mehr für übertrieben, nachdem einige Institute ihre ursprünglichen Pläne zurückgeschraubt haben, berichtet Bloomberg.

Andrea Enria, EZB
Andrea Enria, EZB© Günter Menzl

Gute Nachrichten für jene Institutionelle, die hohes Exposure in Bankaktien haben: “Die Ausschüttungspläne sind aus unserer Sicht tragfähig”, erklärte Andrea Enria, der Vorsitzende des Aufsichtsgremiums der EZB. “Die überwiegende Mehrheit der Banken” würde Berechnungen der EZB zufolge selbst in einem “ausreichend konservativen ungünstigen Szenario” über den relevanten Kapitalschwellen bleiben, sagte Enria in einem Interview mit Bloomberg TV.

Höhere Gewinne, trotzdem Mäßigung bei Ausschüttungen und Buy Backs
Banken von BNP Paribas bis UniCredit planen eine ganze Welle von Aktienrückkäufen, nachdem die Zinswende in der Geldpolitik der Branche das profitabelste Jahr seit 2007 beschert hat. Die EZB und nationale Aufseher haben dennoch zur Vorsicht gemahnt, da die Folgen des russischen Einmarsches in der Ukraine für die Wirtschaft noch nicht absehbar sind.

“In einer gewissen Anzahl von Fällen haben die Banken nach Gesprächen mit ihren Aufsichtsbehörden die Ausschüttungsbeträge reduziert”, hatte Enria zuvor gesagt, ohne Namen zu nennen.

Die von der EZB beaufsichtigten Banken wollen 51 Prozent des Bruttogewinns ausschütten, so Enria. Die Höhe der Ausschüttungen entspreche weitgehend der des vergangenen Jahres; allerdings sei 2022 ein Jahr des “Aufholens” nach den Dividendenbeschränkungen der Pandemie gewesen.

“Wir haben auch gesehen, dass einige Banken sehr hohe Ausschüttungen geplant hatten und sich klugerweise dafür entschieden haben, ihre Rückkäufe in mehrere Tranchen aufzuteilen, auch um die möglichen Veränderungen im makroökonomischen Umfeld zu berücksichtigen, was wir für klug halten”, merkte Enria abschließend an. (aa)

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