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Rothschild zieht sich von der Börse zurück

Die Rothschild-Bank soll über einen Milliarden-Euro-Deal von der Börse genommen werden. Das Übernahmeangebot umfasst auch einen Squeeze-Out der Minderheitsaktionäre. Der Aktienkurs ist in einer ersten Reaktion stark gestiegen.

© psdesign1 / stock.adobe.com

Die Holding der Rothschild-Familie will ihre gleichnamige Privatbank von der Börse nehmen. Den anderen Aktionären soll dabei ein Aufschlag von fast 20 Prozent auf den Schlusskurs von Freitag angeboten werden, womit die Bank mit rund 3,7 Milliarden Euro bewertet wird. Das schreibt u.a. Bloomberg News.

Die Rothschild & Co Concordia SAS plant für Rothschild & Co eine Offerte über 48 Euro je Aktie, wie die Holdinggesellschaft am Montag mitgeteilt hat. Sie hält derzeit 38,9 Prozent des Aktienkapitals und 47,5 Prozent der Stimmrechte und beabsichtigt einen Squeeze-Out der Minderheitsaktionäre. An der Pariser Börse kletterte der Rothschild-Aktienkurs in Reaktion auf die Nachricht per Stand Montag-Mittag bis zu 18,5 Prozent.

Eine Fortführung als Privatfirma sei angemessener, da keiner der Geschäftsbereiche der Gruppe Zugang zu Kapital vom Aktienmarkt benötige, hieß es.

Im Beratungsgeschäft bei Fusionen und Übernahmen war Rothschild & Co im vergangenen Jahr die globale Nummer sechs. In den USA hat die Bank ihr Geschäft in den vergangenen Jahren ausgebaut. Bemerkenswert ist der Umstand, dass Rothschild den Ertrag 2022 in jedem Quartal steigerte, trotz des für das Deal-Geschäft turbulenten Umfelds.

Den Aktionären bietet die Pariser Bank auf der Hauptversammlung am 25. Mai eine Dividende von 1,40 Euro je Anteilsschein an. Hinzukommen soll eine Sonderdividende von acht Euro je Aktie für den Fall, dass Concordia das angekündigte Angebot tatsächlich umsetzt. Der angebotene Preis würde um diese Beträge nach unten korrigiert.

Derzeit befindet sich Concordia in fortgeschrittenen Verhandlungen mit Investoren und Banken, um die Finanzierung der Übernahme abzuschließen. Die Offerte soll bis zum Ende des ersten Halbjahres vorliegen.

Im vergangenen Jahr hatte das Traditionshaus mit Frankfurter Wurzeln eine Expansion in Deutschland ventiliert, um weitere reiche Familien und Startup-Unternehmer anzusprechen. (aa)

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