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Cum-Ex-Skandal: Verurteilter klagt Prozesskosten ein

Der Ex-Investmentbanker Nicholas D. hat die Hypovereinsbank verklagt, bei der er früher an Cum-Ex-Transaktionen gearbeitet hat. Sie soll ihm Verteidigungs- und Reisekosten erstatten.

© weyo / stock.adobe.com

Nicolas D. gehörte zu den ersten Bankern, die in Deutschland wegen Cum-Ex-Transaktionen vor Gericht standen. Das Landgericht Bonn verurteilte ihn wegen Steuerhinterziehung, sprach ihn aber für den Zeitraum 2007 und 2008 frei. Daraus leitet D. nun einen Anspruch gegen seinen früheren Arbeitgeber auf Erstattung von Verteidigungs- und Reisekosten ab, die ihm durch das Verfahren entstanden sind. Am Donnerstag (19.11.) reichte er beim Arbeitsgericht München Klage gegen die Hypovereinsbank (HVB) ein, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg.

Sein Mandant sei wegen des Tatzeitraums, der seine Arbeit bei der Unicredit-Tochter betraf, freigesprochen worden, daher müsse die Bank diese Kosten ersetzen, argumentiert sein Verteidiger Stefan Kirsch. Die HVB wollte sich gegenüber Bloomberg nicht äußern, da es um ein anhängiges Verfahren gehe.

Weiteres Verfahren ab Januar
Als Begründung für den Freispruch gaben die Bonner Richter an, Vorgesetzte bei der HVB hätten D. erklärt, die Geschäfte seien in Ordnung, und er habe dies zu der Zeit nicht anders beurteilen können. Er wurde schließlich verurteilt, weil er sich 2009 einem auf Cum-Ex spezialisierten Fonds anschloss.

Da D. mit der Staatsanwaltschaft Köln kooperierte, kam er mit einer Bewährungsstrafe davon. Im Januar will das Landgericht Wiesbaden aber über eine weitere Anklage verhandeln, diesmal von der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main. Das Verfahren betrifft ausschließlich Geschäfte in seiner Zeit bei der HVB. (fp)

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