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Wohnimmobilienpreise: BVR-Analyse macht Hoffnung

Die Preisrückgänge bei Wohnimmobilien werden 2023 nur moderat ausfallen. Im wahrscheinlichsten Szenario kommt der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) auf eine Abwärtsbewegung von etwa sechs Prozent. In einigen Regionen sind aber auch höhere Rückgänge möglich.

Marija Kolak, BVR
Marija Kolak, BVR© BVR

Die Preise für Wohneigentum werden 2023 um rund sechs Prozent sinken, bleiben damit aber auf hohem Niveau. Die dringend nötigen Investitionen für Neubau und energetische Sanierung bleiben aus. Zu diesem Ergebnis kommt der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) in seiner jüngst veröffentlichten Studie zum Markt für selbst genutztes Wohneigentum. „Die moderate Preiskorrektur am Wohnimmobilienmarkt war vorhersehbar und ist eine unmittelbare Folge der gestiegenen Lebenshaltungskosten und der zügigen Zinswende. Auch 2024 dürfte es keinen Einbruch der Preise geben, denn angebotener Wohnraum bleibt nicht zuletzt angesichts des stockenden Neubaus knapp“, erklärt BVR-Präsidentin Marija Kolak.

Forderungen an die Politik
"Die Bundesregierung sollte Investitionen in den Wohnraum attraktiver machen, um das Angebot und die Energieeffizienz des Wohnraums zu verbessern. Mögliche Maßnahmen reichen von reduzierter Bürokratie rund um Bauvorhaben, über eine Stärkung finanzieller Investitionsanreize bis hin zur Verringerung der Arbeitskräfteknappheit", so Kolak weiter.

Immobilienpreisentwicklung unter der Lupe
Laut BVR-Studie stiegen die Immobilienpreise in den Städten von 2010 bis 2022 relativ zum Einkommen um 50 Prozent, in den Kreisen stiegen sie um gut ein Drittel. In den sechs großen Städten stiegen sie um knapp 150 Prozent. Entsprechend wurde der Erwerb von Wohneigentum schwieriger. Dabei unterscheiden sich nicht nur Städte und ländliche Kreise voneinander, sondern auch die Regionen.

Stabile oder sogar positive Preise seien 2023 demnach am ehesten im Südwesten zu erwarten, in der Mitte des Landes hingegen zeigen sich negativere Preisaussichten. Gleiches gilt für bestimmte Grenzregionen wie das Saarland, die Oberlausitz oder Vorpommern, wie die Grafik unten zeigt.

Jedoch gilt für diese Trends laut BVR, dass sie vor allem der demografischen und ökonomischen Lage dieser Regionen folgen und von wirtschaftspolitisch gezielt gesetzten Rahmenbedingungen verändert werden können. (aa)

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