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UBS kauft Credit Suisse: ein historischer Deal gegen die Krise

Die UBS Group hat dem Kauf der Credit Suisse Group in einem historischen, von der Regierung eingefädelten Deal zugestimmt, der die Vertrauenskrise auf den globalen Finanzmärkten eindämmen soll.

© Rawf8 / stock.adobe.com

Die größte Schweizer Bank zahlt informierten Kreisen zufolge rund drei Milliarden Franken in eigenen Aktien für den schlingernden Lokalrivalen, wie Bloomberg am Sonntag Abend in Erfahrung brachte. Der Preis macht nur einen Bruchteil der Marktkapitalisierung der Credit Suisse zum Schlusskurses vom Freitag aus, der noch 7,4 Milliarden Franken betrug.


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CS-Aktionäre werden nicht gefragt - dank eines neuen Gesetzes
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat sich bereit erklärt, UBS im Rahmen der Transaktion eine Liquiditätslinie in Höhe von umgerechnet 100 Milliarden US-Dollar zur Verfügung zu stellen, berichtet die Financial Times. Die Schweizer Regierung plant auch eine Gesetzesänderung, um eine Abstimmung der Credit-Suisse-Aktionäre zu umgehen, schreibt das Blatt.

Schnellverfahren zur Vertrauenswiederherstellung
Der Übernahmeplan, der am Wochenende in aller Eile ausgehandelt wurde, zielt darauf ab, einen Kollaps der Credit Suisse zu verhindern, nachdem Aktien und Anleihen in der vergangenen Woche massiv eingebrochen waren. Eine Liquiditätshilfe der SNB hatte dagegen nur kurzfristig geholfen. Eine Beschleunigung der Flucht von Kunden und Gegenparteien hätte möglicherweise weitere Kreise gezogen. Zu hören war auch, dass andere Großbanken der CS die Linien am Montag zusammenstreichen würden, wenn es nicht zur Übernahme durch die UBS am Wochenende gekommen wäre, und das Druck ausgeübt worden wäre, eine rasche Lösung zu finden.

Auch die US-Finanzbehörden haben sich Kreisen zufolge in die Gespräche eingebracht, da beide Geldhäuser in den USA tätig sind und in der Schweiz als systemrelevant gelten. Die Einigung sollte stehen, bevor die Märkte in Asien wieder öffnen.

UBS ist an der Börse achtmal so viel wert wie Credit Suisse
2010 waren die beiden noch etwa gleichviel wert

Die UBS hatte zuvor rund eine Milliarde Franken, oder 0,25 Franken pro Aktie für die Credit Suisse geboten, die dieses Angebot jedoch zurückwies. In der endgültigen Abmachung schwächte die UBS laut FT auch eine Klausel ab, mit der sie aus dem Deal hätte aussteigen können, wenn ihre Risikoprämien zu stark angestiegen wären.

Nach 166 Jahren ist nun Schluss....
Die Übernahme des 166 Jahre alten Geldhauses ist ein historisches Ereignis für die Eidgenossenschaft und darüber hinaus die gesamte globale Hochfinanz. Die Credit Suisse geht zurück auf die Schweizerische Kreditanstalt, die 1856 vom Industriellen und Eisenbahnpionier Alfred Escher gegründet wurde, um die industrielle Expansion und den Ausbau der Bahn in dem gebirgigen Land zu finanzieren.

UBS ist einer der größten Wealth Manager der Welt
Die Wurzeln der UBS reichen auf rund 370 verschiedene Institute in einer Zeitspanne von 160 Jahren zurück und kulminierten in der Fusion der Schweizerischen Bankgesellschaft und des Schweizerischen Bankvereins im Jahr 1998. Nach der Rettung durch den Staat während der Finanzkrise 2008 hat sich die UBS einen Ruf als einer der größten Wealth Manager der Welt erworben, der sich an vermögende und sehr vermögende Privatkunden richtet.

Pleiten, Pech, Pannen, Prozesse und Restrukturierungen en masse bei der CS
Während die Credit Suisse während der Finanzkrise eine Rettungsaktion vermeiden konnte, wurde sie in den letzten Jahren von einer Reihe von Pleiten, Pannen, Prozessen und Managementwechseln heimgesucht. Im Schlussquartal des vergangenen Jahres zogen Kunden mehr als 110 Milliarden Franken ab, da die Sorge um die finanzielle Gesundheit des Unternehmens zunahm. Die Abflüsse hielten auch nach einer Kapitalerhöhung in Höhe von vier Milliarden Franken an. (kb)

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