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Robert Holzmann: Fiskalpolitik im Euroraum gibt mehr Geld aus als nötig

Der Kampf der Europäischen Zentralbank gegen die Rekordinflation wird zum Teil von einer Haushaltspolitik konterkariert, die zu viel Geld ausgibt, um die steigenden Lebenshaltungskosten abzufedern, meint OeNB-Chef Robert Holzmann.

Robert Holzmann, OeNB: "Wir versuchen, etwas zu bremsen, während andere politisch noch ein bisschen Gas geben müssen."
Robert Holzmann, OeNB: "Wir versuchen, etwas zu bremsen, während andere politisch noch ein bisschen Gas geben müssen."© Roni Rekomaa / Bloomberg

"Die Fiskalpolitik ist aufgrund der sozialen Verwerfungen, die die Inflation hervorruft, genötigt Interventionen vorzunehmen", sagte Robert Holzmann, Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), am Freitag vor Journalisten in Wien. "Das Problem, das wir in Europa generell, aber auch in Österreich speziell haben, ist, dass im Moment die Daten nicht da sind, um sehr gezielt zu handeln. Wir müssen mehr Geld ausgeben als notwendig ist."

Die Währungshüter der EZB haben die Politik wiederholt aufgefordert, ihre Hilfspakete so zu gestalten, dass sie nicht mit dem Ziel der Inflationsbekämpfung in Konflikt geraten. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat fiskalische Unterstützung gegen die steigenden Energiekosten angemahnt, die "zeitlich begrenzt und auf die Schwächsten ausgerichtet" sein sollte. "Wir versuchen, etwas zu bremsen, während andere politisch noch ein bisschen Gas geben müssen", sagte Holzmann. "Es wäre schön, wenn wir auch beim Budget eine Angleichung erreichen könnten." (mb/Bloomberg)

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