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EZB-Rat Holzmann: Neutralzins nahe zwei Prozent noch 2022 erreichbar

Laut OeNB-Gouverneur Dr. Robert Holzmann, der auch EZB-Ratsmitgied ist, kann sich die Europäische Zentralbank (EZB) bis Ende des Jahres ihrem neutralen Zinsniveau nähern, wenn sie die Leitzinsen auf ihren nächsten beiden Sitzungen um insgesamt 125 Basispunkte anhebt.

OeNB-Gouverneur und EZB-Ratsmitglied Dr. Robert Holzmann
OeNB-Gouverneur und EZB-Ratsmitglied Dr. Robert Holzmann© OeNB

Nach der Anhebung der Zinssätze um 75 Basispunkte am 27. Oktober, “und dann im Dezember vielleicht weiteren 75 - oder sogar bei 50 - wären wir in der Nähe des neutralen Zinsniveaus”, sagte der Gouverneur der Osterreichischen Nationalbank am Mittwoch in Washington gegenüber CNBC.

Dieses Einlagenzinsniveau würde bedeuten, dass die Geldpolitik weder restriktiv noch stimulierend wirke, berichtet Bloomberg. Es würde der EZB laut Holzmann auch ermöglichen, über den Abbau ihrer Anleihebestände nachzudenken. Dieser Zeitplan für die so genannte quantitative Straffung deckt sich mit Kommentaren anderer EZB-Entscheider. Auf die Frage nach einer Zinsanhebung um 100 Basispunkte sagte Holzmann, dass dies zwar eine Option sei, aber “über das hinausgehen würde, was der Markt erwartet”. Ein solcher Zinsschritt würde auch “über das hinausgehen, was wir brauchen, um dem Markt zu signalisieren, dass wir es ernst meinen”.

Eine mögliche leichte Rezession im Euroraum werde die Straffungspläne der EZB nicht zum Scheitern bringen, führte er aus. Die Indikatoren deuteten darauf hin, dass ein Abschwung “geringfügig” sein würde. “Ich sehe keine starke Rezession, die aus verschiedenen Gründen jedoch eintreten kann”, sagte er. “Dann sind wir in einer anderen Situation, und dann würden wir das Ganze neu bewerten.” (kb)

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