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Ratsmitglied: EZB ist im Basisszenario noch nicht durch mit Straffung

Der spanische Zentralbankchef Pablo Hernandez de Cos, der auch EZB-Ratsmitglied ist, äußerte sich jüngst "falkish" betreffend die weitere Zinspolitik der EZB.

Pablo Hernández de Cos
Pablo Hernández de Cos© Banco de España

Laut Ratsmitglied Pablo Hernandez de Cos wird die Europäische Zentralbank die Zinsen weiter erhöhen müssen, wenn sich ihre jüngsten Inflationsprognosen bewahrheiten. “Wenn sich das Basisszenario der Projektionen vom März bestätigt, haben wir noch einen weiten Weg vor uns, um sicherzustellen, dass der Inflationsdruck im Keim erstickt wird”, sagte der spanische Zentralbankchef auf einer Veranstaltung der Brookings Institution in Washington. Das ist einem Bloomberg-Bericht zu entnehmen.

Die EZB hat die Zinssätze seit Juli letzten Jahres um 350 Basispunkte angehoben. Die Währungshüter debattieren nun, inwieweit und in welchem Tempo sie die Zinssätze weiter anheben muss.

Innerhalb des EZB-Rats werden Stimmen lauter, die die Zinserhöhungen bald am Ende sehen - das sei ein Zeichen für einen neu gefundenen Konsens, nachdem die Spannungen auf der letzten Ratssitzung zu wachsen begannen. Allerdings betonten zuletzt der Niederländer Klaas Knot und Boris Vuj?i? aus Kroatien, dass die Straffung noch nicht abgeschlossen sei (Institutional Money berichtete).

Das Problem für die EZB ist, dass sich einerseits die Gesamtinflation deutlich abschwächt, andererseits die Kerninflation - bei der volatile Faktoren wie Energie und Lebensmittel herausgerechnet werden - Rekordwerte erreicht und weiter steigt.

“Einige Komponenten der Kerninflation zeigen eine gewisse Stabilisierung, aber die Daten deuten darauf hin, dass der Prozess der Ausweitung des Inflationsdrucks noch nicht abgeschlossen ist”, so de Cos. (aa)

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