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M.M.Warburg: Konjunktur wechselt von einem Extrem ins andere

Die Wirtschaft geht schnurstracks vom Krisen- in den Turbomodus über, prognostizieren Analysten von M.M.Warburg. Auf Jahressicht bleibt ein Minus aber unvermeidlich.

© ra2 studio / stock.adobe.com

Im zweiten Quartal ist die Konjunktur in vielen Länder rund um den Globus historisch stark eingebrochen. Schuld daran war, wie nicht anders zu erwarten, die Covid-19-Pandemie. Die ist noch immer nicht vorüber – die Wirtschaft könnte nun aber von einem ins andere Extrem fallen, berichtet M.M.Warburg: Auf den Horror-Einbruch könnte vielerorts eine Blitz-Erholung folgen.

In den USA brach die Wirtschaft zwischen April und Juni um 33 Prozent ein, in der Eurozone sogar um 40 Prozent. In Südeuropa machte sich die Viruskrise besonders stark bemerkbar. So ging etwa das spanische Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal um 56 Prozent zurück. Mittlerweile zeigt der Trend allerdings wieder aufwärts. "Fast alle wichtigen konjunkturellen Frühindikatoren haben im Mai ihren Tiefpunkt durchschritten und sich seitdem erholt", berichtet die Privatbank.

Nicht ganz so übel wie befürchtet
In Deutschland lagen die Einzelhandelsumsätze im Mai und Juni sogar höher als vor dem Lockdown. Die Auftragseingänge bei deutschen Unternehmen haben sich erholt, die inländischen Bestellungen für Investitionsgüter sind im Juni mit einem Plus von 66 Prozent gegenüber dem Vormonat geradezu explodiert. "Ähnlich positiv entwickeln sich die Wirtschaftsdaten in den USA", schreiben Analysten von M.M.Warburg. "Für den Monat Juli liegen zwar bislang nur wenige Konjunkturdaten vor, doch haben sich die Einkaufsmanagerindizes weiter erholt."

Die Erholung wird indes nicht ausreichen, um das Jahr mit einem Plus zu beschließen. Auf Jahressicht dürfte die US-Wirtschaft um 4,4 Prozent schrumpfen, schätzen die Analysten. Angesichts des Wirtschaftseinbruchs zu Beginn der Pandemie ist das ein respektables Ergebnis. "Für die deutsche Wirtschaft rechnen wir mit einem ähnlichen Verlaufsmuster: Einer V-förmigen Konjunkturerholung im dritten Quartal mit etwas schwächeren Zuwachsraten in der Folgezeit", so die Experten. Insgesamt dürfte die deutsche Wirtschaftsleistung 2020 um 6,4 Prozent zurückgehen. (fp)

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