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Tradeweb: So entwickelten sich die Staatsanleihenrenditen im Juli

Während es bei deutschen Staatsanleihen beim Vergleich der Renditen auf monatlicher Basis zuletzt relativ ruhig zuging, sah dies bei anderen Ländern ganz anders aus, berichtet Tradeweb.

© alexskopje / stock.adobe.com

Grosso modo sanken die Renditen der meisten Staatsanleihen im Berichtsmonat Juli, wie einem Tradeweb-Bericht zu entnehmen ist, der "Institutional Money Online" exklusiv zur Verfügung gestellt wurde.

Die Europäische Zentralbank ließ sowohl den Leitzins als auch das Volumen ihres Anleihekaufprogramms von 1,35 Billionen Euro unverändert. Die Rendite der zehnjährigen deutschen Bundesanleihe beendete den Monat 3,5 Basispunkte tiefer bei -0,54 Prozent. Laut den Ende Juli veröffentlichen vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes brach die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal 2020 um 10,1 Prozent ein, nachdem sie im ersten Quartal bereits um zwei Prozent geschrumpft war.

Mehr Bewegung an der Peripherie
Die Renditen der zehnjährigen Staatsanleihen gaben im Juli allgemein nach, wobei italienische und griechische Papiere erneut die größten Bewegungen verzeichneten. Die Rendite der zehnjährigen italienischen Staatsanleihe schloss den Berichtsmonat bei 1 Prozent, was einem Rückgang um 24 Basispunkte gegenüber dem Ende des Vormonats entsprach.

Die Rendite ihres griechischen Pendants sank um 16,5 Basispunkte und schloss den Juli bei 0,96 Prozent – nur knapp über dem Rekordtief vom 14. Februar 2020. Fitch Ratings bestätigte das langfristige Emittentenausfallrating (IDR) BBB- für Italien und BB für Griechenland und beließ den Ausblick für beide Länder bei ‚stabil‘.

Auch die Rendite der zehnjährigen irischen Staatsanleihe verzeichnete im Berichtsmonat einen Rückgang im zweistelligen Bereich und fiel um fast 12 Basispunkte auf -0,13 Prozent. Am 7. Juli gab die Europäische Kommission bekannt, dass sie für Irland dieses Jahr einen Konjunktureinbruch von 8,5 Prozent erwartet, gegenüber einer früheren Prognose von -7,9 Prozent.

In Großbritannien beendete die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihe (Gilt) den Monat in positivem Terrain, trotz eines Rückgangs um 8 Basispunkte auf 0,09 Prozent. Das Office for Budget Responsibility (OBR) geht für dieses Jahr von einem Konjunktureinbruch zwischen 10,6 Prozent und 14,3 Prozent aus, bei einer Basisannahme von 12,4 Prozent. Moody’s hat für 2020 einen BIP-Rückgang um 10,1 Prozent prognostiziert, rechnet aber damit, dass die Stimulierungsmaßnahmen, darunter das jüngste Konjunkturpaket im Volumen von 30 Milliarden Pfund, zu einer wirtschaftlichen Erholung beitragen. Allerdings betonte die Ratingagentur, dass dadurch der fiskalpolitische Spielraum des Landes eingeengt wird.

Auf der anderen Seite des Atlantiks fiel die Rendite der zehnjährigen US-Treasury Anleihe um knapp 12 Basispunkte und beendete den Monat bei 0,54 Prozent. Einige vereinzelte Wirtschaftsdaten deuteten auf eine Verbesserung hin. Die Anträge auf Arbeitslosenunterstützung blieben jedoch auf einem hohen Niveau, und die Covid-19-Infektionszahlen stiegen weiter an. Die US-Notenbank Fed beließ ihren Leitzins unverändert und bekräftigte die Absicht, ihre Anleihekäufe und Liquiditätsprogramme mindestens im aktuellen Tempo fortzusetzen.

Auch die Bank of Japan beschloss mit einer Mehrheit von 8:1 Stimmen, die kurzfristigen Zinsen bei -0,1 Prozent und die Zielrendite für die zehnjährige Staatsanleihe bei etwa 0 Prozent zu belassen. Die Rendite der zehnjährigen japanischen Staatsanleihe beendete den Juli bei 0,01 Prozent und damit nur einen Basispunkt über dem Vormonatsniveau. (aa)

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