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EZB-Rat Villeroy: EZB sollte Maximalzins bis zum Sommer erreichen

Äußerungen des französischen Notenbankchefs und EZB-Ratmitglieds François Villeroy de Galhau könnten institutionellen Investoren einen Hinweis geben, wie lange der Zinserhöhungszyklus der EZB Bestand haben könnte.

François Villeroy de Galhau
François Villeroy de Galhau© Marlene Awaad / Bloomberg

Die Europäische Zentralbank sollte ihre Zinserhöhungen laut Ratsmitglied François Villeroy de Galhau “bis zum Sommer” abschließen. Um die nach wie vor zu hohe Inflation zu zügeln, sollten die Währungshüter dann darauf vorbereitet sein, die Zinsen für einen möglicherweise längeren Zeitraum beizubehalten. Das ist einem Bloombergbericht zu entnehmen.

Das Maximalniveau der Zinsen im Zyklus ist nach Einschätzung des französischen Notenbankchefs noch nicht vorherzusehen. Die Zinserhöhungen in den kommenden Monaten hingen von den eingehenden Daten ab, sagte Villeroy am Donnerstag in einer Rede vor Vertretern des Finanzsektors in Paris.

“Wir werden dann bereit sein, so lange wie nötig auf diesem Endsatz zu bleiben”, sagte Villeroy. “Der Sprint der Zinserhöhungen im Jahr 2022 wird zu einem Langstreckenlauf, und die Dauer wird mindestens genauso wichtig sein wie die Höhe.”

Die Äußerungen des französischen Notenbankchefs sind der erste Hinweis darauf, wie lange der Zinserhöhungszyklus der EZB andauern könnte. Die schlimmste Inflationswelle, die die Eurozone je erlebt hat, könnte jüngsten Daten zufolge ihren Höhepunkt überschritten haben.

Villeroys Ratskollegen waren bisher zurückhaltend, zu viel in die jüngsten Verbraucherpreisdaten hineinzuinterpretieren, und bekräftigten ihre Absicht, die Kreditkosten weiter anzuheben.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat bereits eine weitere Anhebung um einen halben Punkt bei der nächsten Sitzung im Februar in Aussicht gestellt - “und möglicherweise bei der übernächsten”. Seit Juli hat die Notenbank die Zinsen bereits um 250 Basispunkte angehoben.

Händler am Geldmarkt gehen derzeit davon aus, dass die Zinsen im September einen Höchststand von knapp unter 3,5 Prozent erreichen werden. (aa)

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