Logo von Institutional Money
| Märkte

DWS: Militärkonflikt zwischen Kiew und Moskau unwahrscheinlich

Die Volkswirte der Deutschen-Bank-Tochter rechnen in ihrem Basisszenario nicht mit einem Bodenfeldzug Russlands gegen die Ukraine. Gleichwohl dürften die Spannungen anhalten. Eine Eskalation würde zudem besonders die europäischen Wertpapiermärkte treffen.

© Michael Eichhammer / stock.adobe.com

Die Fondsgesellschaft DWS rechnet nicht damit, dass die Differenzen zwischen Russland einerseits und der Ukraine und dem Westen andererseits in einer militärischen Eskalation münden. Gleichwohl werde die Krise anhalten. "Wir können uns durchaus vorstellen, dass die Spannungen und die russischen Invasionsdrohungen noch eine Weile auf einem hohen Niveau bleiben werden", schreiben die Chefvolkswirte der Deutschen-Bank-Tochter in einer Analyse.

Weitere Eskalationsschritte könnten Cyberangriffe, intensivere Kämpfe in der Ostukraine und möglicherweise auch russische Luftangriffe sein, um die Reaktion Kiews und des Westens zu testen. "Dies würde wahrscheinlich dazu führen, dass weitere Sanktionen gegen Russland verhängt würden, während Russland die Gaslieferungen einschränken würde", so die DWS-Konjunkturexperten. Zwar habe Russlands Präsident Wladimir Putin sein Land bereits seit mehreren Jahren auf einen möglichen Konflikt vorbereitet und etwa die Abhängigkeit der russischen Wirtschaft von Importen verringert.

"Invasion würde wirtschaftlich weit mehr schaden"
Gleichwohl wäre ein Krieg nicht im Interesse Moskaus. "Eine groß angelegte Invasion würde Russland wirtschaftlich weit mehr schaden als die bestehenden und angedrohten Sanktionen", meinen die Volkswirte. "Rein finanziell gesehen könnte Russland eine solche Periode des globalen Ausschlusses einige Zeit überstehen, allerdings nicht ohne schwere Schäden für eine Wirtschaft, die ohnehin an einem sehr geringem Wachstumspotenzial leidet."

Die DWS-Experten sehen daher bislang keinen Grund, ihre diesjährigen Ziele für diverse Aktienindizes nach unten zu korrigieren. Sollte es aber doch zu weiteren Eskalationen kommen, wären besonders die Aktienmärkte in Europa betroffen sein, während sich die USA wahrscheinlich besser entwickeln würden. Gleiches gelte für europäische Anleihen und den Euro. (fp)

Dieses Seite teilen