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Credit Suisse: Großaktionär verkauft Aktien, reduziert um die Hälfte

Ein Langfristaktionär der Schweizerischen Großbank hat auch aufgrund der jüngsten Kapitalerhöhung sein Exposure deutlich reduziert. Es wurde aber auch aktiv am Markt verkauft, da die Unzufriedenheit zunahm und vor allem ein Liquiditätsbedarf bestand.

© motortion / stock.adobe.com

Mit Harris Associates hat ein langjähriger Großaktionär der Credit Suisse Group sein Engagement bei der Schweizer Großbank in etwa halbiert. Per Ende 2022 ist die Beteiligung des Finanzinvestors auf rund fünf Prozent gesunken, wie eine Pflichtmitteilung an die Börsenaufsicht zeigt. Zuvor hatte der Anteil noch bei rund zehn Prozent gelegen, merkt Bloomberg News an.

Harris-Manager David Herro erklärte, das Haus habe an der vier Milliarden Franken schweren Kapitalerhöhung der Credit Suisse im vergangenen Jahr teilgenommen. Die Gesamtbeteiligung von Harris sei jedoch gesunken, da die Ausgabe junger Aktien die bestehenden Anteilseigner verwässert hat. Zudem habe der Investor Aktien abgestoßen.

“Per Saldo wurde neues Kapital zugeführt, wodurch unsere Beteiligung automatisch schrumpft”, ließ Herro per E-Mail wissen und fügte hinzu, dass Harris’ Anteil nun knapp unter fünf Prozent liege. “Zusätzlich mussten wir aufgrund von Abhebungen, Ausschüttungen zum Jahresende usw. Liquidität beschaffen.”

Langfristinvestor äußert Kritik
Harris hält seit Anfang des Jahrhunderts Aktien der Credit Suisse. Nach der Finanzkrise 2008 entschied sich die Investmentgesellschaft, ihr Engagement zu verstärken. Während Herro die Bank zu Beginn der Krise noch verteidigte, äußerte der Investor zunehmend Kritik am Verwaltungsrat, als der Konzern mit der Sanierung seiner Investmentbank rang und versuchte, Verluste und Skandale hinter sich zu lassen. (aa)

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