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Credit Suisse hat laut Axel Lehmann Abflüsse im Wesentlichen gestoppt

Der Credit Suisse Group ist es gelungen, die massiven Vermögensabflüsse weitgehend einzudämmen, die schwer auf den Aktien des Schweizer Geldhauses lasten. Das erklärte Verwaltungsratspräsident Axel Lehmann in einem Interview mit Bloomberg TV.

CS-Verwaltungsratspräsident Axel Lehmann
CS-Verwaltungsratspräsident Axel Lehmann© Bloomberg / Bloomberg News

Die Abflüsse bei der krisengeschüttelten Zürcher Bank, die im laufenden Quartal nach Gerüchten über ihre Stabilität auf etwa 84 Milliarden Franken angeschwollen waren, seien “im Wesentlichen gestoppt”, sagte Lehmann sagte in dem Interview mit Francine Lacqua am Freitag in Bloomberg tV. Es gebe sogar wieder partiell Zuflüsse.

“Wenn ich mit Kunden spreche, dann weiß ich, dass es zu Zuflüssen kommen wird”, sagte Lehmann. “Wir sehen es teilweise bereits. Wir haben vor, weiterhin auf die Kunden zuzugehen. Es könnte ein wenig dauern, aber es wird zurückkommen und wir werden zur Normalität zurückkehren.”

Asset-Schwund im Wealth-Management
Das Ausmaß der Abwanderung, das im wichtigen Wealth Management rund zehn Prozent des verwalteten Vermögens ausmachte, hat Investoren seit Ende Oktober schockiert. Die Bedenken hinsichtlich dieses traditionell stabilsten Geschäftsbereichs der Bank trugen dazu bei, dass seine Aktien eine beispiellose Verluststrähne erlebten.

Am Freitag schwankte der Kurs zwischen Minus und Plus. Die Aktie handelt derzeit in der Nähe des Preises von 2,52 Franken, zu dem die Credit Suisse den Aktionären Bezugsrechte anbietet. Die Bank hatte diesen Preis nach ihrer Strategiepräsentation im Oktober mit einem Abschlag von 32 Prozent festgelegt.

Überzeugungsarbeit geleistet
“Ich denke, die Kernaktionäre glauben uns und werden ihre Bezugsrechte ausüben”, sagte Lehmann. Er sei in regelmäßigen Gesprächen mit Investoren. “Wenn man seit 20 Jahren in die Credit Suisse investiert und sieht, wo der Aktienkurs steht, sind das natürlich schwierige Diskussionen.”

Die Credit Suisse befindet sich in einem tiefgreifenden Umbauprozess, der unter anderem Stellenabbau und die Ausgliederung des Investmentbanking vorsieht. Der Plan stößt bei Analysten und Anlegern auf Skepsis, da manche ihn für übermäßig komplex halten. In den vergangenen zwei Wochen hat die Credit Suisse rund 2,7 Milliarden Franken an Marktwert verloren. Seit Jahresbeginn hat sie rund zwei Drittel an Wert verloren. (kb)

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