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Credit Suisse: Nationalbank begrüßt getroffene Entscheidung

Die Schweizer Nationalbank sieht es positiv, dass die sich die Credit Suisse zukünftig auf das Kerngeschäft und damit weniger Risiko eingehen will. Aber auch über die Geldpolitik äußerte sich die Nationalbank.

Thomas Jordan, Präsident der Schweizerischen Nationalbank
Thomas Jordan, Präsident der Schweizerischen Nationalbank© Stefan Wermuth / Bloomberg News

Der Präsident der Schweizerischen Nationalbank heißt die Strategie der Credit Suisse Group gut, weniger Investmentbanking zu betreiben. Die Credit Suisse wolle sich “auf ihre Stärken konzentrieren”, sagte Thomas Jordan in einem Interview mit dem öffentlich-rechtlichen Radiosender SRF am Wochenende. Die SNB begrüße das, berichtet Bloomberg News.

Weniger Risiken sehen Aufseher immer gerne
“Das heißt Konzentration auf das Vermögensverwaltungsgeschäft und aufs Asset Management, Konzentration auf die schweizerische Universalbank und viel weniger Investmentbanking als in der Vergangenheit”, so Jordan. “Und das bedeutet auch, dass mit der Umsetzung von ihrer Strategie die Risiken von der Credit Suisse etwas weiter zurückgehen, und das ist auch aus der Finanzstabilitäts-Perspektive positiv und deshalb begrüßen wir auch die Entwicklung.”

Die abgeschlossene Kapitalerhöhung der Bank sei ein “wichtiger Meilenstein”. Die SNB äußert sich normalerweise nicht zu einzelnen Geschäftsbanken, hat diese Zurückhaltung in letzter Zeit aber in Bezug auf die Credit Suisse aufgegeben.

Neuausrichtung
Nach Jahren der Skandale und Fehltritte des Managements nimmt die Credit Suisse eine umfassende Neuausrichtung ihres Geschäfts vor. Die neue Strategie sieht unter anderem vor, das Kapitalmarkt-, Beratungs- und Leveraged-Finance-Geschäft in eine Boutique-Einheit unter der Marke CS First Boston auszugliedern und die verbleibenden Handelsgeschäfte enger mit dem Wealth Management zu verzahnen.

Konservative Sichtweise
In Bezug auf die Geldpolitik verteidigte Jordan die konservative SNB-Definition der Preisstabilität, die eine Inflationsrate zwischen Null und zwei Prozent vorsieht. Andere große Zentralbanken wie die Europäische Zentralbank streben ein Preiswachstum von rund zwei Prozent an.

Der jüngste Preisanstieg “zeigt sehr schön, dass das Problem einer zu niedrigen Inflation eher klein ist, während das Problem einer zu hohen Inflation eher groß ist”, sagte Jordan. Die Inflation in der Schweiz lag in den letzten Jahren um die Null und häufig sogar darunter. Derzeit liegt sie zwar bei etwa drei Prozent, ist auch damit aber die niedrigste aller entwickelten Volkswirtschaften.

Die SNB hat ihren Leitzins am Donnerstag um 50 Basispunkte auf 1,0 Prozent angehoben und angekündigt, dass eine weitere Anhebung im März erfolgen könnte. (aa)

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