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Nationalbank verzeichnet fast 100 Milliarden Verlust

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) meldet für das erste Halbjahr einen Rekordverlust von rund 95 Milliarden Franken nach Kursverlusten bei Aktien und Anleihen, der durch Währungsverluste aufgrund des gegenüber dem Franken gefallenen Euros verstärkt wurde.

© Cedric Lüthi / stock.adobe.com

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) meldete für die ersten sechs Monate des Jahres einen Verlust von 95,2 Milliarden Franken, da der weltweite Markteinbruch den Wert ihrer Fremdwährungsbestände verringert hat. Darüber berichtet Bloomberg. Das sei der höchste Verlust, seit die eidgenössische Notenbank 1907 gegründet wurde, erklärte ein Sprecher. Diese Finanzergebnisse der SNB hätten allerdings keinen Einfluss auf die Geldpolitik.

Der Verlust auf Fremdwährungspositionen belief laut SNB sich auf 97,4 Milliarden Franken. Die Nationalbank verzeichnete einen Bewertungsgewinn von 2,4 Milliarden Franken auf ihre Goldbestände und einen Verlust von 44 Milliarden Franken auf Aktien und Beteiligungspapieren.

Die SNB verfügt über enorme Devisenreserven, die sie durch jahrelange Interventionen zur Abschwächung des Frankens aufgebaut hat. Angesichts des Umfangs ihrer Bilanz haben Schwankungen der Vermögenspreise einen großen Einfluss auf ihre Ergebnisse.

Die Zentralbank hat im vergangenen Monat zum ersten Mal seit 15 Jahren die Zinssätze erhöht. Sie scheint derzeit auch nichts gegen die Aufwertung des Frankens zu unternehmen. Die Schweizer Währung hat die Parität zum Euro durchbrochen und wird zu etwa 97 Rappen gehandelt.

Die Bilanzsumme der SNB schrumpfte per 30. Juni auf 990 Milliarden Franken, von 1,06 Billionen Franken Ende 2021. (aa)

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