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Euro-Franken-Wechselkurs zeitweise unter der Parität

Die Kaufkraftparitätentheorie ist Stoff des Ökonomiestudiums. Was dies konkret in der Praxis bedeutet, kann derzeit anhand des Frankens beobachtet werden. Der Schweizer Franken ist gemessen an der Kaufkraftparität unterbewertet, meint Dr. Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank.

Dr. Thomas Gitzel, Chief Economist der VP Bank
Dr. Thomas Gitzel, Chief Economist der VP Bank© VP Bank

Während die Inflationsrate in der Eurozone bei über acht Prozent liegt, steht sie in der Schweiz knapp unter drei Prozent. Die unterschiedliche Preisdynamik ist derzeit beim grenzüberschreitenden Einkauf spürbar. Einzelne Lebensmittelpreise liegen mittlerweile über dem Niveau in der Schweiz. Darüber hinaus hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) trotz wesentlich geringerer Teuerungsraten früher als die Europäische Zentralbank (EZB) reagiert. Im Juni wurde der Leitzins gleich um 50 Basispunkte erhöht.

Die Aufwertung des Frankens hat derzeit ihre Berechtigung
"Die von uns berechnete Kaufkraftparität anhand von Produzentenpreisindizes legt ein faires Wechselkursniveau des Frankens gegenüber dem Euro von gegenwärtig 0.90 nahe. Der Franken ist also gemessen an den aktuellen Wechselkursen sogar unterbewertet", so Dr. Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank.

EUR/CHF-Relation seit 1999: Fast duchgängiges Erstarken des Franken

Auch die SNB hat mit einer veränderten Einschätzung reagiert
Sie erachtet die eidgenössische Währung nicht mehr als hoch bewertet. Mehr noch, die Führung der Schweizerischen Nationalbank behält sich auch einen Abbau ihrer Devisenreserven vor, was sogar zu einer weiteren Stärkung des Franken führt, so Gitzel. (kb)

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