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Schroders: Mitarbeiter können zu Hause bleiben

Der britische Asset Manager Schroders hat Tausenden seiner Mitarbeiter grünes Licht gegeben, auch nach der Pandemie weiterhin von zu Hause aus arbeiten zu können. Londons Bürgermeister befürchtet deshalb negative wirtschaftliche Auswirkungen für die Metropole.

© len44ik / stock.adobe.com

Die Fondsgesellschaft Schroders ist die erste große Institution in London, die ihren Mitarbeitern einräumt, dass sie nicht mehr fünf Tage in der Woche ins Büro zurückkehren müssen. Der Plan des Fondshauses, die Arbeitsmuster zu überarbeiten, wurde in einem internen Memo bekannt gegeben, das dem "Telegraph" vorliegt. Der Asset Manager verkündete einen "neuen Ansatz für flexible Arbeit", der es den Arbeitnehmern ermöglicht, selbst zu wählen, wann sie im Büro sein wollen und wann zuhause.

"Vertrag zwischen Gesellschaft und Wirtschaft für immer verändert"
Vor dem Ausbruch des Coronavirus musste das Personal mindestens vier Tage in der Woche im Büro verbringen. Künftig gibt es dem Bericht zufolge keine Vorgaben mehr, wie oft die Mitarbeiter an ihrem Schreibtisch sitzen müssen. Den Mitarbeitern steht es angeblich frei, mit ihren jeweiligen Managern Arbeitszeiten zu vereinbaren. In einem Interview sagte Schroders-Vorstandschef Peter Harrison kürzlich, die Pandemie habe den "Vertrag zwischen Gesellschaft und Wirtschaft für immer verändert". Das Büro werde zu einem Treffpunkt werden, "an dem man Teams zusammenbringt, aber die Arbeit wird in den Häusern der Menschen erledigt werden", so Harrison.

Dies dürfte bei Regierungsvertretern die Befürchtung aufkommen lassen, dass die durch das Coronavirus ausgelöste Veränderung der Arbeitsmuster von Dauer sein wird. Laut einer Analyse von Morgan Stanleys Research-Einheit Alphawise kehren britische Büroangestellte viel langsamer in ihre Büros zurück als ihre Kollegen in Frankreich, Deutschland und Italien. Etwas mehr als ein Drittel der britischen Angestellten sind seit der Abriegelung wieder an ihren Arbeitsplatz zurückgekehrt, im Vergleich zu fast drei Viertel des Personals in Europa.

"Großes Problem" für die Wirtschaft
Bevor die Nachricht von Schroders' Umstellung auf Fernarbeit bekannt wurde, warnte Londons Bürgermeister Sadiq Khan, dass leere Büros in der Hauptstadt ein "großes Problem" für die Wirtschaft darstellen. Er drängte die großen Firmen, Entscheidungen zum Fernbleiben in einem dramatischen Taktwechsel zu überdenken. "Das Wichtigste, was wir meiner Meinung nach verstehen müssen, ist, dass es für die Londoner Innenstadt ein großes Problem ist, wenn wir alle zu Hause bleiben und arbeiten", sagte Khan. "Viele kleine Unternehmen sind darauf angewiesen, dass Ihre Arbeiter zur Arbeit gehen, die Café-Bars, die Reinigung, die Schuhreparaturwerkstätten und andere". (mb)

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