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DekaBank: Büros füllen sich nur zögerlich, Home Office weiter angesagt

Bei der DekaBank kommen nach dem Abklingen der Coronakrise wieder mehr Mitarbeiter in die Büros. Der Rückkehr-Prozess wird jedoch sehr langsam verlaufen, deutet Vorstand Daniel Kapffer an. Viele Mitarbeiter würden wohl für noch für lange Zeit von daheim aus arbeiten.

Daniel Kapffer, DekaBank
Daniel Kapffer, DekaBank© DekaBank

Die Rückkehr zur Normalität verläuft auch bei der DekaBank vorsichtig und bedächtig. Das könnte laut Einschätzung von DekaBank-Vorstand Daniel Kapffer dazu führen, dass in der Post-Pandemie-Ära der Home-Office-Anteil dauerhaft bei bis zu einem Drittel der Mitarbeiter liegen könnte, berichtet "Bloomberg News".

Zu Spitzenzeiten hatten bei der Deka fast alle von daheim gearbeitet, nur zehn Prozent waren in der Bank. In einem ersten Schritt soll die Büro-Quote nun auf maximal 30 Prozent steigen. “Diese Schwelle werden wir wahrscheinlich vor der Sommer-Pause erreichen”, sagt Kapffer im Interview mit Bloomberg. In Abhängigkeit vom Verlauf der Pandemie dürfte der Anteil danach weiter auf 50 Prozent klettern. Dieser Wert könnte sich Kapffer zufolge später in diesem Jahr einstellen.

Call Center-Mitarbeiter brauchen produktives Umfeld
Kollegen, bei denen es die größten Produktivitätseinschränkungen gebe, würden als erstes ins Büro zurückkehren. Zum Beispiel könne Kapffer zufolge das Call Center nicht beliebig aus Home Offices heraus arbeiten.

“Ich war anfangs davon ausgegangen, dass wir die Mitarbeiter schneller zurückholen. Doch inzwischen gehe ich davon aus, dass es länger dauern wird”, sagte der Finanzchef, der zusätzlich auch die Bereiche IT und Organisation verantwortet. Die meisten Mitarbeiter seien ohnehin froh, derzeit noch im Home Office zu sein.

Mitarbeitern droht Großraumbüro
Unterm Strich werde flexibles Arbeiten auch aufgrund der Pandemie deutlich an Bedeutung gewinnen. Vor der Coronakrise habe der Home-Office-Anteil bei der DekaBank lediglich etwa fünf bis zehn Prozent betragen. “Ich glaube, dass der Anteil nach der Krise dauerhaft bei 25 bis 30 Prozent liegen wird”, sagt Kapffer.

Anfang 2022 will das Wertpapierhaus der Sparkassen ein neues Gebäude in Niederrad beziehen, das von Anbeginn auf solch flexibles Arbeiten ausgerichtet ist. Dort wird es keine fest zugeteilten Schreibtische mehr geben. Kapffer: “Wenn die Kollegen morgens ins Büro kommen, suchen sie sich einen der Arbeitsplätze im Großraumbüro aus”.

Aufzugfahren ist limitiert
In der Zwischenzeit liege das Augenmerk darauf, in den bestehenden Büros ein sicheres Arbeiten trotz Corona zu ermöglichen. In den Fahrstühlen dürfen zum Beispiel nur noch maximal zwei Personen fahren, in den Konferenzräumen gibt es Obergrenzen. Die Kantine hat zwar wieder geöffnet, allerdings ist fast alles auf Ausgabe statt Selbstbedienung umgestellt.

Eigenes Auto statt Nahverkehr
“Wir haben an all unsere Mitarbeiter zwei hochwertige Masken verschickt. Sind die Kollegen im Büro, empfehlen wir, sie immer dann zu tragen, wenn sie ihren Schreibtisch verlassen und sich im Gebäude bewegen”, sagte Kapffer. Um auf dem Weg ins Büro den Nahverkehr meiden zu können, werden Mitarbeitern zudem Pkw-Parkplätze kostenlos zur Verfügung gestellt beziehungsweise Parkgebühren erstattet.

Nur jeder vierte Mitarbeiter muss ins Büro kommen
Andere deutsche Finanzdienstleister sind ebenfalls dabei, Mitarbeiter in die Büros zurückzubringen. Dazu zählen unter anderem die Commerzbank, die DWS als Fondstochter der Deutschen Bank AG sowie die DZ Bank. Deren Vorstand Christian Brauckmann hatte vor kurzem im Bloomberg-Interview gesagt: „Derzeit arbeiten noch rund 80 Prozent der Mitarbeiter von zu Hause aus. Diesen Wert werden wir auf 75 Prozent senken und bis auf Weiteres dort belassen.”

Dienstreisen zu institutionellen Kunden sind erlaubt
Bei der DekaBank sind seit Anfang Juni auch Dienstreisen innerhalb Deutschlands wieder erlaubt. Hier geht es vor allem um Besuche von Sparkassen und institutionellen Kunden. Kapffer: “Interne Meetings sollen indes digital erfolgen und größere Veranstaltungen gemieden werden”. (aa)

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