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Deutsche Bank zieht Übernahmeangebot für Wirecard Bank zurück

Laut einem Medienbericht hat die Deutsche Bank ihre Kaufabsichten für Teile der Wirecard Bank verworfen. Grund dafür seien unterschiedliche Preis- und Bewertungsvorstellungen gewesen.

© Michaela Handrek-Rehle / Bloomberg

Wirecard-Insolvenzverwalter Michael Jaffé will mit dem Verkauf der Wirecard Bank mindestens 100 Millionen Euro erlösen, um so eine Liquidation vermeiden zu können, wie "Bloomberg" vergangene Woche berichtet hatte. Das von der Deutschen Bank eingereichte Gebot war als zu niedrig erachtet worden, schreibt die Nachrichtenagentur nun unter Berufung auf unterrichtete Kreise. Ein Sprecher der Deutschen Bank wollte sich nicht zu dem Verkaufsprozess äußern. Er sagte jedoch, dass die Übernahme der Wirecard Bank nur eine von mehreren Optionen sei, das eigene Zahlungsgeschäft auszubauen.

Wirecard steht bei Banken und anderen Gläubigern mit mehr als drei Milliarden Euro in der Kreide. Um ihre Ansprüche zu bedienen, ist Jaffé nun mit dem Verkauf von Vermögenswerten befasst. Töchter in Brasilien und Großbritannien kamen bereits unter den Hammer. Mehr als die Hälfte der deutschen Belegschaft wurde entlassen, um den Mittelabfluss einzudämmen.

Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing hat den Gewinn von Marktanteilen im Zahlungsverkehr zu einem Kernstück seiner Strategie erklärt. Laut Sewing sei einem Erwerb von Wirecard-Assets die Voraussetzung, dass diese der Zahlungstechnologie des eigenen Hauses überlegen seien. Die Unternehmensbank, die für den Zahlungsverkehr zuständig ist, hat als einziger Teil der Deutschen Bank in letzter Zeit keine substanziellen Investitionen erhalten. Allerdings wurde eine Reihe bekannter Zahlungstechnologie-Experten eingestellt, darunter auch ein ehemaliger Manager von Wirecard. (mb)

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