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BayernLB erzielt Milliardengewinn, will an Tochter festhalten

Die Bayerische Landesbank kann für das Geschäftsjahr 2022 einen Gewinn von mehr als einer Milliarde Euro vermelden. Die DKB soll nicht veräußert werden.

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Bei der BayernLB ist der Gewinn im vergangenen Jahr zwar gestiegen. Ein Verkauf der Direktbank-Tochter DKB werde nicht erwogen, stellte Vorstandschef Stephan Winkelmeier bei der Bilanzvorlage am Mittwoch klar. Das ist einem Bloomberg-Bericht zu entnehmen.

Der Jahresgewinn vor Steuern belief sich auf 1,1 Milliarden Euro, verglichen mit 816 Millionen Euro in dem Jahr davor. Dabei kam der BayernLB zugute, dass sie mit dem Verkauf einiger ihrer nicht mehr benötigten Bürogebäude in München 299 Millionen Euro Gewinn erzielte. Aber auch operativ lief es recht gut.

Bei der BayernLB war der Zinsüberschuss im vergangenen Jahr auch dank der Zinswende um 15 Prozent auf rund 2,1 Milliarden Euro geklettert, während es beim Provisionsüberschuss um 11 Prozent nach oben ging auf damit 424 Millionen Euro. Hier trieben vor allem das Fondsgeschäft der Asset-Management-Gesellschaften Real I.S. und BayernInvest sowie das Kartengeschäft der DKB das Ergebnis.

Die Eigenkapitalrendite stieg auf 10,5 Prozent und die Cost-Income-Ratio verbesserte sich auf 56,2 Prozent. Für die Eigentümer, also Sparkassen und das Land Bayern, gibt es eine Ausschüttung von 225 Millionen Euro.

Immobilienverkauf vorläufig auf Eis gelegt
Von der BayernLB verkaufte Gebäude befinden sich in der Brienner Straße 22 bis 28. Betroffene Mitarbeiter waren in den Kerncampus der Bank gezogen. Dessen Verkauf wiederum wurde auf Eis gelegt, zunächst um die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die Märkte genauer zu analysieren. Inzwischen stehen Büroimmobilien wegen des Zinsanstiegs generell unter Druck. Winkelmeier sagte, der Verkauf des Campus ruhe weiter.

Der Tochter DKB gab er das Ziel auf, die Zahl der Kunden deutlich zu steigern. Nur so sei es möglich, dass sie ihre Kapitalkosten verdiene. Er stellte die Zahl von zwölf Millionen Kunden in den Raum, zuletzt kam die DKB auf etwas mehr als fünf Millionen. DKB-Chef Stefan Unterlandstättner hatte vor kurzem in einem Interview gesagt, er habe anorganisches Wachstum angetrebt, aber keine passenden Übernahmeziele gefunden.

Ein Verkauf der DKB steht laut Winkelmeier derzeit nicht im Raum. Da denke im aktuellen Umfeld niemand drüber nach. Die Aktionäre der Credit Suisse Group wüssten beispielsweise nur zu genau, was man derzeit beim Verkauf einer Bank erzielen würde. Damit spielte er auf die Übernahme der Schweizer Bank durch die UBS Group an.

Für das laufende Jahr erwartet die BayernLB einen Gewinn vor Steuern von 600 Millionen Euro bis 800 Millionen Euro. Angesichts des andauernden Russland-Ukraine-Kriegs, hoher geopolitischer Risiken und der Inflationsentwicklung unterliege die Prognose aber einem erhöhten Maß an Unsicherheit.

Peer Group machte auch hohe Gewinne
Die LBBW hatte zuvor ein Konzernergebnis von 1,9 Milliarden Euro ausgewiesen, angetrieben durch einen Bewertungseffekt von fast einer Milliarde Euro aus dem Zukauf der Berlin Hyp. Bei der Helaba lag der Überschuss vor Steuern bei 633 Millionen Euro, während es bei der NordLB 104 Millionen Euro waren. Alle vier Landesbanken konnten ihre Gewinne steigern.

Die positiven Entwicklungen könnten den Appetit auf Fusionen der Sparkassen-Spitzeninstitute noch weiter ausbremsen. Zwar setzt sich Sparkassen-Präsident Helmut Schleweis schon seit langem für Konsolidierung ein, doch innerhalb des Sektors gibt es Widerstände. Gespräche zwischen Helaba und dem Sparkassen-Fondshaus DekaBank verliefen im Sande. (aa)

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