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DekaBank berichtet über einen fetten Gewinn, kündigt Mandatsverlust an

Das Spitzeninstitut aus dem Sparkassensektor hat 2022 einen Gewinn von fast einer Milliarde Euro erzielt. Bedauert wird jedoch der bevorstehende Verlust eines milliardenschweren, institutionellen Mandats.

© Deka

Die DekaBank ist das dritte Spitzeninstitut aus dem deutschen Sparkassen-Sektor, das vergangenes Jahr einen satten Gewinn vorweisen kann und kratzt damit an der Eine-Millarde-Euro-Grenze, berichtet Bloomberg News.

Das wirtschaftliche Ergebnis kletterte auf den Rekordwert von 985 Millionen Euro, verglichen mit 848 Millionen Euro in 2021, wie der Fonds-Anbieter der Sparkassen am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Dabei profitiert die Deka unter anderem von den dritthöchsten Nettozuflüssen ihrer Geschichte. Sie beliefen sich auf rund 27,4 Milliarden Euro. Als wirtschaftliches Ergebnis bezeichnet die Deka den Gewinn vor Steuern, der in einigen Punkten von IFRS-Standards abweicht.

Die frisch angelegten Gelder bei der Deka kamen vor allem von den Kunden der Sparkassen. Das Retailgeschäft verzeichnete Nettozuflüsse von 20,8 Milliarden Euro. Gefragt waren hier insbesondere Zertifikate mit 12,6 Milliarden Euro und Aktienfonds mit ca. 6,0 Milliarden Euro. Im institutionellen Geschäft beliefen sich die Zuflüsse auf 6,6 Milliarden Euro.

“Infolge der Sorgen um Inflation und Energiepreise flachte das Neugeschäft bei Einmalanlagen in der zweiten Jahreshälfte zwar ab. Erfreulich war aber, dass die Kundinnen und Kunden überwiegend investiert geblieben sind”, erklärte DekaBank-Chef Georg Stocker. Seinem Haus kommt zugute, dass viele Kunden regelmäßig Geld über monatliche Sparpläne anlegen.

Institutionelle waren zuletzt zurückhaltend, Mandatsverlust
Im institutionellen Geschäft sei die Zurückhaltung der Investoren auch Anfang dieses Jahres zu spüren gewesen. Zugleich stimmte Stocker Beobachter darauf ein, dass wegen des erwarteten Abzugs eines 20 Milliarden Euro schweren Einzelmandats in diesem Jahr mit einem Nettoabfluss im institutionellen Geschäft zu rechnen ist. Aus Ertragssicht sei dieser Wegfall für die Deka aber nicht relevant, sagte Stocker. Der Grund: Hochvolumige Einzelmandate wiesen häufig eine sehr geringe Profitabilität auf. Zukünftig wolle sich die DekaBank im institutionellen Geschäft stärker auf “werthaltige” Aktivitäten konzentrieren.

Auch vom Verwahrstellengeschäft verspreche sie sich eine positive Entwicklung. Hier habe es im vergangenen Jahr einen Zufluss in zweistelliger Milliardenhöhe gegeben. Woher das Geld kam, wollte Stocker nicht im Detail sagen, verwies aber darauf, dass sich ein Anbieter aus dem Markt zurückgezogen habe. In der Tat hatte die Helaba ihr Verwahrstellengeschäft beendet, Kunden aber eigentlich den Wechsel zur LBBW empfohlen.

Für dieses Jahr rechnet die DekaBank mit einem Rückgang des wirtschaftlichen Ergebnisses auf etwas mehr als 500 Millionen Euro, wie es hieß. Sie verwies auf “signifikante geopolitische und wirtschaftliche Risiken”.

Branchenvergleich
Die LBBW hatte zuvor einen Vorsteuergewinn von 1,9 Milliarden ausgewiesen, angetrieben durch einen Bewertungseffekt von fast einer Milliarde Euro aus dem Zukauf der Berlin Hyp. Bei der BayernLB stehen die Zahlen zwar erst morgen an, doch Finanzchef Markus Wiegelmann sagte bereits in der Börsen-Zeitung, dass sein Haus mehr als eine Milliarde Euro erzielen konnte, merkt Bloomberg des Weiteren an.

Die DZ-Bank-Tochter Union Investment, Fondsanbieter der genossenschaftlichen Banken, hatte für 2022 einen Gesamtnettozufluss von etwa 17,5 Milliarden Euro berichtet. Der Gewinn vor Steuern belief sich auf 694 Millionen Euro. Die Zahlen sind nicht direkt mit denen der DekaBank vergleichbar, weil Union Investment beispielsweise keine Zertifikate begibt. (aa)

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