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LBBW präsentiert Jahresergebnis, profitiert von Milliarden-Sondereffekt

Die Übernahme der Berlin Hyp hat den Gewinn der LBBW im vergangenen Jahr um knapp eine Milliarde Euro nach oben gedrückt. Auch operativ lief es gut für die Landesbank.

Rainer Neske, LBBW
Rainer Neske, LBBW© LBBW

Bei der LBBW und deren Eigentümern gibt es angesichts der jüngst gemeldeten Zahlen wohl strahlende Gesichter: Denn wie die LBBW am Mittwoch mitteilte, verbuchte sie einen einmaligen positiven Bewertungseffekt durch die Erstkonsolidierung der Berlin Hyp von 972 Millionen Euro. Hinzu kam ein operativer Gewinn von 901 Millionen Euro, der über den im Vorjahr erzielten 817 Millionen Euro lag und jetzt in Summe zu einem Konzernergebnis vor Steuern von rund 1,9 Milliarden Euro führte, merkt Bloomberg News an.

“Wir haben unsere selbstgesteckten Ziele deutlich übertroffen und die Bank zugleich strategisch weiterentwickelt. Ein wichtiger Meilenstein war dabei auch die erfolgreiche Übernahme der Berlin Hyp“, sagte Vorstandschef Rainer Neske.

Der LBBW war es vergangenes Jahr gelungen, den finalen Zuschlag für den Kauf der Berlin Hyp zu erhalten und so das eigene Immobilienfinanzierungsgeschäft auszubauen. Die DekaBank und die Helaba waren ebenfalls interessiert.

Das Closing der Übernahme erfolgte zum 1. Juli, so dass sich die Transaktion im zweiten Halbjahr im Ergebnis niederschlug. Innerhalb des LBBW-Konzerns soll die Berlin Hyp nun als eigenständige Tochter agieren.

Mit der Übernahme von Zins-, Währungs- und Rohstoffgeschäften von der BayernLB, der Helaba und der Ex-HSH-Nordbank zeigte sich die LBBW auch anderswo als Konsolidierer im Sparkassensektor. Zugleich trennte sich Neske von Bereichen, die er nicht zum Kerngeschäft zählt. Dazu gehört der Verkauf der Targens GmbH, einem Haus für Banking-IT, an GFT Technologies SE.

Trotz der Berlin-Hyp-Übernahme lag die harte Kernkapitalquote bei 14,1 Prozent. Die Risikovorsorge belief sich auf 239 Millionen Euro und lag damit auf Vorjahresniveau. An die Eigentümer ist eine Ausschüttung von 240 Millionen Euro vorgesehen. Die LBBW gehört Baden-Württemberg, der Stadt Stuttgart und den Sparkassen im Bundesland.

Anders als bei den Sparkassen hatte der Einbruch bei Anleihen im vergangenen Jahr keine größeren Auswirkungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung der LBBW. Das liegt daran, dass der Effekt bei der Landesbank vor allem im Kapital abgebildet wird, wie Neske vor Journalisten erklärte.

Für 2023 erwartet die LBBW ein Ergebnis vor Steuern im oberen dreistelligen Millionenbereich, das “angesichts der ökonomischen und geopolitischen Unsicherheiten leicht unter dem Vorjahresniveau liegen dürfte”, hieß es. (aa)

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