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World Gold Council: Deutsche Institutionelle stocken Gold-Exposure auf

Inflation und langfristige Renditeziele veranlassen Institutionelle zur Erhöhung des Goldbestands, ist einer Studie des World Gold Council zu entnehmen. Dabei hilft Gold seine Doppelfunktion: Einerseits die Risikoabsicherung, andererseits ist es ein Asset, das auch Performance liefern kann.

Louise Street, World Gold Council (WGC)
Louise Street, World Gold Council (WGC)© World Gold Council

Institutionelle Anleger schätzen Gold aufgrund seiner risikominimierenden Eigenschaften. Doch nicht nur in Anbetracht des aktuellen inflationären Umfelds erfreut sich das Edelmetall einer großen Beliebtheit, denn es wird auch vermehrt als wichtiger Portfoliobestandteil für die langfristige Rendite betrachtet. Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie des Marktforschungsunternehmens Truth im Auftrag des World Gold Council (WGC). Befragt wurden 20 institutionelle Investoren in Deutschland mit einem verwalteten Vermögen von jeweils über einer Milliarde Euro. Die befragten institutionellen Investoren verwalten derzeit ein Gesamtvermögen von 370 Milliarden Euro. Mehr als die Hälfte der Befragten gehen davon aus, dass sie ihren Goldanteil in den kommenden drei Jahren erhöhen werden.

Relativ hohe Quote
Den Ergebnissen der Studie zur Folge halten 15 der 20 befragten Vermögensverwalter bereits Gold in ihren Portfolios, wobei sich der durchschnittliche Goldanteil auf rund zehn Prozent beläuft. Elf der 15 Vermögensverwalter mit Goldallokation sehen in Gold einen Schutz vor Inflation und neun messen Gold sogar eine Rolle als langfristiger Renditebringer bei.

„Die Ergebnisse zeigen, dass die von Gold ausgehende Sicherheit nicht im Widerspruch zu einer längerfristigen Wertschöpfung steht,“ erklärt Louise Street, Senior Marktanalystin beim WGC: „Gold ist ein strategisch bedeutsamer Faktor in den Portfolios – insbesondere unter dem Druck des aktuellen Marktumfelds durch die anhaltenden Störfeuer der Corona-Pandemie.“

Kurzer und langer Anlagehorizont
Bei kurzfristigen Investmentstrategien sind für 13 der 20 professionellen Investoren Inflationserwartungen der Haupttreiber für Anlageentscheidungen. Aber auch für längerfristige Investments nennen elf der 20 Anleger diesen Faktor als bedeutend – auch wenn mit 16 von 20 Nennungen die Renditeerwartung hier das entscheidende Kriterium ist. Bei beiden Treibern sehen die Assetmanager in Gold ein wichtiges Asset für das Erreichen ihrer Ziele.

So sagt einer der befragten Assetmanager: „Wir denken, dass Gold in den nächsten fünf bis zehn Jahren eine enorme Rolle als Stabilisator für die Weltwirtschaft und das gesamte Finanzsystem spielen wird.“ Aus Sicht der Anleger kommt vor allem der risikominimierenden Eigenschaft eine hohe Bedeutung zu. Ein Vermögensverwalter aus einem Familiy Office erklärte: „Ich habe viele Kunden, für die Gold wie eine Lebensversicherungspolice ist.“

Gold hilft in existenzielle Nöten und sorgt für emotionalen Wert
Im Gegensatz zu anderen Investments verbinden die Vermögensverwalter mit Gold immer auch einen emotionalen Wert. Dieser reicht vom Goldbesitz als Familienerbstück bis hin zum Sicherheitsgaranten in Krisenzeiten: „Das hat wirklich etwas mit dem Ende der Welt zu tun, mit dem Ende des Krieges, mit dem Hunger,“ wie der Vermögensverwalter einer Privatbank darlegt. (aa)

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