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| Theorie

Studie: Kryptowährungen fast so beliebt wie Aktien und Anleihen

Das Analysehaus Morningstar hat erstmals einen Bericht zur globalen Kryptowährungslandschaft erstellt. Dieser zeigt, dass digitale Assets zu einer der wichtigsten Anlageklasse herangewachsen sind. Allein Bitcoin hat einen Marktwert, der Warren Buffetts Konzern Berkshire Hathaway übertrifft.

© ThomasLENNE / stock.adobe.com

Bitcoin, Ethereum oder Tether und andere Kryptowährungen haben Ende Januar 2022 einen Marktwert von rund 1,7 Billionen US-Dollar erreicht. Damit sind digitale Währungen zur viertwichtigsten Anlageklasse nach Aktien, Fonds und Anleihen herangewachsen. Das geht aus dem ersten Krypto-Lagebericht des Datenanbieters Morningstar hervor.

In ihrem Report weisen die Analysten auf etliche Besonderheiten und Gefahren hin – unter anderem darauf, dass der Markt trotz seiner unüberschaubaren Anzahl an täglich neuen Coins extrem konzentriert ist: Mehr als 60 Prozent der Marktkapitalisierung gehen auf das Konto von Bitcoin und Ether.

Bitcoin würde im Top-Ranking des S&P 500 landen
Bitcoin allein würde gemessen an der Marktkapitalisierung zu den zehn größten Unternehmen im S&P 500 zählen, der die 500 größten US-amerikanischen Börsenunternehmen beinhaltet. Dort würde Bitcoin (per Ende Januar) noch vor der traditionsreichen Berkshire-Hathaway-Aktie von Starinvestor Warren Buffett liegen. Der Value-Investor gehört zu den größten Kritikern von Kryptowährungen.

Auch die Morningstar-Analysten verweisen darauf, dass Bitcoin momentan kaum externe Anwendungen hat. Als Spekulationsobjekt schlagen Marktereignisse voll auf den Preis durch, aufgrund der daraus resultierenden Volatilität seien Bitcoin zur Wertaufbewahrung nur einschränkt tauglich, heißt es. Außerdem sei es bei Kryptowährungen schwierig, künftige Outperformer zu identifizieren. Denn im Vergleich zu anderen Anlageklassen habe Spekulation mehr Einfluss auf die Kurse als der mögliche Einsatz der Blockchain-Technologie.

Zusammenarbeit mit Traditionsanbietern
Nach Ansicht der Autoren bestimmen zwei Faktoren das weitere Wachstum von Kryptowährungen: wie weit Verbraucher die Blockchain-Technologie annehmen und wie lange das spekulative Interesse an diesen Assets anhält. Es sei davon auszugehen, dass Kryptowährungen im Laufe der Zeit eher mit alteingesessenen Akteuren zusammengehen als sie zu verdrängen, heißt es. Ein Beispiel wäre die gemeinsame Debitkarte des Kreditkartenunternehmens Visa mit Coinbase, mit der Verbraucher über ihr Coinbase-Konto einkaufen können. Im Rahmen dieser Partnerschaft wurden laut den Angaben im ersten Quartal 2022 Transaktionen im Wert von 2,5 Milliarden Dollar getätigt.????? (eml)


Interessierte Leser können den "Morningstar's Cryptocurrency Landscape"-Report hier anfordern (externer Link).

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