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| Theorie

Lohnt es sich, Index-Aufsteiger zu kaufen? Oder sind Absteiger besser?

Doppelwechsel im DAX: Daimler Truck und Hannover Rück steigen auf, Beiersdorf und Siemens Energy müssen raus. Lohnt sich der Kauf eines DAX-Aufsteigers noch? Oder sind aus Anlegersicht vielleicht sogar die Absteiger die bessere Wahl? Sven Lehmann von HQ Trust hat nachgerechnet.

Sven Lehmann, Fondsmanager bei HQ Trust
Sven Lehmann, Fondsmanager bei HQ Trust© HQ Trust

Für seine Analyse hat der Wirtschaftsmathematiker Sven Lehmann von HQ Trust die Wertentwicklung der Auf- und Absteiger in den Dax im relativen Vergleich mit dem Index berechnet. Sven Lehmann ermittelte die relative Performance der Aktien zum Dax ein, drei, sechs und zwölf Monate vor und nach dem Wechsel in den deutschen Leitindex. Die Untersuchung umfasst alle Indexveränderungen des Dax, die aufgrund regulärer Austauschkriterien wie der Marktkapitalisierung stattgefunden haben und bei denen es gleichzeitig Auf- und Absteiger gab.

Beides lohnt sich nicht!
Aus historischer Sicht lohne sich weder der Kauf von Aufsteigern noch von Absteigern, sagt Lehmann. "Nach dem Wechsel laufen beide Gruppen im Mittel schlechter als der Dax.“
Allerdings würden sich die Aufsteiger im Vorfeld deutlich besser als der Index entwickeln: "Auf Jahressicht erzielten die Newcomer im Schnitt eine Outperformance von gut 25 Prozent auf den Dax. Auch mit Blick auf die letzten drei sowie sechs Monate vor dem Austausch schnitten die Aufsteiger besser ab als das Börsenbarometer.“

Performancevergleich
Nach dem Wechsel laufen beide im Mittel schlechter als der Dax. Die nachstehende Grafik illustriert die mittlere relative Entwicklung der DAX-Auf-und Absteiger gegenüber dem Index.

Quelle: Refinitiv, HQ Trust

Einen Monat vor dem Wechsel setzt dann eine Underperformance ein
Im Mittel lägen die Aktien der Aufsteiger nach zwölf Monaten beachtliche 13 Prozent hinter dem DAX. Die Aktien der Absteiger seien dagegen nahezu konstant hinter dem Index: Im Jahr vor dem Stichtag liegen sie im Mittel 23,5 Prozent hinter dem Börsenbarometer, ein Jahr danach kommen weitere zehn Prozent hinzu, stellt Lehmann fest. (kb)

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