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Wie abhängig ist die Welt vom Öl?

Der globale Ölverbrauch nimmt tendenziell zu, zudem ist der Ölpreis wesentlich höher als in den vergangenen Jahrzehnten. Bedeutet das eine steigende Abhängigkeit von diesem Rohstoff? Sven Lehmann, Fondsmanager bei HQ Trust, hat nachgerechnet.

Sven Lehmann, Fondsmanager bei HQ Trust
Sven Lehmann, Fondsmanager bei HQ Trust© HQ Trust

Sven Lehmann, Fondsmanager von HQ Trust hat analysiert, wie sich der Ölpreis, der globale Ölverbrauch und sein Anteil am globalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Zeitverlauf verändert haben. Dazu ermittelte er den weltweiten jährlichen Ölverbrauch und den jährlichen Durchschnittspreis des Rohstoffs. Das Ergebnis dieser Multiplikation setzt Sven Lehmann in Relation zum globalen BIP. Seine Analyse umfasst die Jahre von 1983 bis 2021.

Welt-BIP steigt stärker als der globale Ölverbrauch
Obwohl der globale Ölverbrauch zunimmt und der Ölpreis steigt, ist der Anteil des globalen Verbrauchs geringer geworden, da das globale BIP stärker zulegte.

Dazu ein Lesebeispiel: Im Jahr 1983 lag der Ölverbrauch bei rund 21,6 Milliarden Barrel Öl, der jährliche Durchschnittspreis der Sorte WTI betrug 30,4 US-Dollar. Setzt man das Produkt dieser beiden Werte in Relation zum BIP von 11,6 Billionen US-Dollar, ergibt sich ein Wert von 5,7 Prozent. Quelle: Refinitv, HQ Trust

Wichtige Erkenntnisse
„Blickt man auf die vergangenen 40 Jahre zurück, war die Abhängigkeit zu Beginn der 1980er Jahre sogar am höchsten“, stellt Sven Kehmann fest. „Grund für die gesunkene Abhängigkeit ist der niedrigere Anteil der „Old-Economy-Branchen“ an der globalen Wertschöpfung.“
Ein ‚Ausreißer‘ sei das Corona-Jahr 2020, in dem der Ölverbrauch deutlich rückläufig gewesen sei. Auch wenn sich die Abhängigkeit verringert habe, bleibe ein hoher Ölpreis ein Konjunkturrisiko, so Lehmann weiter. "Bei stark steigenden Preisen wirkt er sich auch spürbar auf die globale Wirtschaft aus.“ (kb)

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