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UBP: Welche Fonds Investoren aufgrund des IPCC-Berichts kaufen sollten

Rupert Welchman, Portfolio Manager Impact Equities bei Union Bancaire Privée (UBP), zieht aus dem Bericht des Weltklimarats von Wochenanfang seine Schlussfolgerungen und empfiehlt, über das eigene Portfolio, und insbesondere über Impact Investing Fonds, das Weltklima zu retten.

Rupert Welchman, Union Bancaire Privée (UBP)
Rupert Welchman, Union Bancaire Privée (UBP)© Union Bancaire Privée (UBP)

234 Wissenschaftler aus 60 Ländern haben den jüngsten IPCC-Bericht der Vereinten Nationen verfasst. Dessen Kernaussagen lauten: Der Klimawandel wird vom Menschen verursacht, und wir werden bis 2040 mit Sicherheit eine Erwärmung von 1,5 Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau erreichen. Diese 1,5-Grad-Schätzung basiert auf dem Best-Case-Szenario. Das Worst-Case-Szenario mit einem Anstieg um 1,9 Grad bis 2040, 3 Grad bis 2060 und 5,7 Grad bis 2100 ist verheerend.

Höherer Meeresspiegel in der Zukunft
"Es gibt fast keinen Ort auf der Erde, der bei einer Erwärmung um sechs Grad noch bewohnbar wäre. Bei diesem Szenario würde der Meeresspiegel bis zum Jahr 2100 um einen Meter ansteigen. Würde das gesamte Meereis schmelzen, stiege der Meeresspiegel gar um 65 Meter an. All das wirft eine einfache Frage auf: Wird trotz all der Rhetorik und der Welle gut gemeinter Absichtsbekundungen von Regierungen und vieler der weltweit größten Unternehmen wirklich genug getan, um den Klimawandel zu bekämpfen?", fragt Rupert Welchman, Portfolio Manager Impact Equities bei Union Bancaire Privée (UBP), in einem "Institutional Money" exklusiv vorliegenden Beitrag.

Die Herausforderung, die Weltgemeinschaft auf die Bekämpfung des Klimawandels einzuschwören, gelt als gewaltig." Noch immer versuchen einige Staats- und Regierungschefs, die eigentliche Ursache des Problems zu verschleiern. Dieses kurzsichtige, eigennützige Verhalten unterstreicht, wie ungeheuer schwierig es sein wird, die Erwärmung auf das 1,5-Grad-Ziel zu begrenzen", merkt Welchmann an.

Wärmere Luft hat Folgen
Laut dem UBP-Mann sollten wir uns nichts vormachen, denn dem Bericht zufolge wird selbst eine Erwärmung um 1,5 Grad Folgen für uns alle haben: die Zunahme noch nie dagewesener Wetterereignisse wird zu einer höheren Häufigkeit von Überschwemmungen, Hitzewellen und Begleitphänomenen wie Waldbränden führen. -"Wenn wir uns in diesem Sommer rund um den Globus umsehen, werden wir bereits Zeuge diese Entwicklung. Es ist wichtig zu begreifen, dass die Erwärmung des Planeten nicht gleichmäßig verteilt sein wird. So hat sich Australien seit 1910 bereits um 1,4 Grad erwärmt, und der Meeresspiegel steigt schneller als es der durchschnittliche Temperaturanstieg nahelegen würde", merkt Welchman an.

Intelligente Technologien gefragt
Es gibt in dem Bericht in all der Düsternis auch ein Fünkchen Hoffnung. So deuten die meisten IPCC-Szenarien darauf hin, dass die Erwärmung nach Erreichen und Aufrechterhaltung von Netto-Null-Emissionen ein Plateau erreichen wird. Darüber hinaus könnte die Dekarbonisierung durch den Ausbau von Technologien wie der Kohlenstoffabscheidung und -speicherung beschleunigt werden, auch wenn diese Lösungen aktuell noch erhebliche Investitionen erfordern, um wirtschaftlich rentabel zu werden.

"Kurz gesagt, der jüngste IPCC-Bericht sollte uns alle schockieren. Er bietet eine wichtige Grundlage für die Staats- und Regierungschefs, um auf der COP26-Konferenz im November in Glasgow zusammenzukommen", erklärt Welchman.

Investoren sollten auf Impact achten
Die Verantwortung für die Bekämpfung des Klimawandels liegen laut dem UBP-Mann bei uns allen: Regierungen, Finanzwelt, Unternehmen und Einzelpersonen. Während das Bewusstsein für den vom Menschen verursachten Klimawandel und die Einsicht in die Notwendigkeit, ihn zu bekämpfen, in den letzten fünf Jahren enorm gewachsen ist, hat die große Mehrheit der Länder und Unternehmen bisher vielfach nur nach harmlosen Lösungen zum Ausgleich von Emissionen gegriffen. Es liege nach Ansicht von Welchmann auf der Hand, dass in Zukunft grundlegendere und vielleicht schmerzhafte Entscheidungen getroffen werden müssen, wenn wir dem Planeten das Eintreten der schlimmsten Prognosen ersparen wollen. "Jeder kann seinen Lebensstil ändern, aber der größte Hebel für den Wandel hat der Einzelne in der Regel mit seinem Anlageportfoli", betont Welchman.

Impact-Fonds verbinden finanzielle Rendite mit ökologischem und sozialem Nutzen, indem sie Kapital dorthin investieren, wo unternehmerisch Lösungen für die Herausforderungen der Welt geschaffen werden. Indem sie die Forschung und Innovation in diesen Unternehmen unterstützt, kann die Impact-Investment-Bewegung einen Wandel in großem Maßstab bewirken. "Der IPCC-Bericht hat noch einmal vor Augen geführt, warum Investoren, ihre Allokation in Impact-Fonds erhöhen sollten", erklärt der UBP-Mann abschließend. (aa)

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