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Private Equity als Impact-Hebel

Private Equity ist nicht die erste Assetklasse, an die institutionelle Investoren denken, wenn sie ökologische oder soziale Wirkung erzielen wollen. Dennoch setzen überraschend viele Impact-Investoren auch hier bereits auf eine "nachhaltige" Variante.

Impact Private Equity adressiert die zwei drängendsten Herausforderungen im Bereich einer nachhaltigen Entwicklung: Einkommensungleichheit und Klimawandel“, erklärt Rekha ­Unnithan, Co-Leiterin der Abteilung Private Markets Impact Investing bei Nuveen, gegenüber Institutional Money. Für Unnithan erhöht gerade die Pandemie die Notwendigkeit der Schaffung einer integrativeren Wirtschaft, die Ungleichheit reduziert. „Personen mit niedrigem Einkommen sind von Covid-19 am härtesten betroffen, wodurch sich die Ungleichheit vergrößert, da der fehlende ­Zugang zu qualitativ hochwertigen und ­erschwinglichen Dienstleistungen wie Bildung, Gesundheit und Finanzprodukten deutlicher denn je sichtbar ist.“ Hinzu kommen jene trotz Pandemie weiter bestehenden und größer werdenden Risiken, die Klimawandel und Umweltverschmutzung mit sich bringen.

Mächtige Wirkung
Angesichts dieser Gemengelage steigt der Druck auf institutionelle Investoren, mit den ihnen anvertrauten Geldern zur Lösung ­dieser Probleme beizutragen.

Der globale Gesamtwert aller Impact Investments – nicht nur Private Equity, sondern auch Public Equity, Private Debt, Real Assets oder Public Debt – beläuft sich laut der im Juni 2020 veröffentlichten Investorenbefragung durch das Global Impact Investing Network (GIIN) auf hochgerechnet 715 Milliarden US-Dollar. Wie niedrig ist dieser Gesamtwert ist, zeigt sich daran, dass es mittlerweile schon fünf Unternehmen mit einer jeweiligen Marktkapitalisierung von mehr als 1.000 Milliarden US-Dollar gibt.

Unter der Annahme, dass die Studie, die unter dem Titel „2020 Annual Impact Inves­tor Survey“ veröffentlicht wurde, ein aus­sagekräftiges Teilbild des weltweiten Impact-Investing-Gesamtmarktes zeichnet und vor dem Hintergrund, dass die von GIIN befragten Investoren 17 Prozent ihrer Impact-Gelder in Private Equity allokieren, errechnet sich ausgehend von den genannten 715 Milliarden US-Dollar Gesamtmarktvolumen ein Teilvolumen von etwas mehr als 121 Milliarden US-Dollar für Impact Pri­vate Equity. Damit wäre man von der Marktkapitalisierung her lediglich im un­ters­ten Drittel des 30 Titel umfassenden Dow Jones Industrial Index. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass 70 Prozent aller befragten Impact-Investoren zumindest eine Allokation in Impact Private Equity aufweisen. Der Schluss: Private Equity wird oft, aber in geringem Ausmaß und hoch ­fokussiert eingesetzt. Bei AXA Investment Managers ortet man außerdem einen Zusammenhang damit, dass die Wurzeln des Impact Investings in Venture Capital – und eben Private Equity – liegen. Zum Vergleich: Private Debt kommt nur auf 58 Prozent, börsennotierte Aktien schaffen lediglich 17 Prozent.

Marktrenditen gesucht
Inwieweit Impact Investing auch im Pri­vate-Equity-Segment zum „Mainstream“ wird, könnte nicht zuletzt von den erziel­baren Renditen abhängen - wie es hiermit haben wir anhand eines Charts zusammengefasst. Bitte einfach in das Bild oben oder hier klicken.

Die ausführliche Analyse finden Sie in in der gedruckten Institutional Money Impact-Sonderausgabe 2 | 2021 oder im E-Magazin. (aa/hw)

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