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Das große Impact Ranking

Institutional Money bringt in Kooperation mit dem Datenlieferanten Scope das erste quantifizierbare Impact-Ranking der DACH-Region heraus. Die Resultate sind überraschend und verweisen so manchen Fonds-Tanker auf die Plätze.

Immer häufiger auftretende Umwelt- und Klimakatastrophen und nicht zuletzt eine Pandemie, die die Weltwirtschaft an die Grenzen ihrer Möglichkeiten gedrängt hat, haben klargemacht, dass das traditionelle Wirtschaften und Investieren, wie es vor vielleicht zehn Jahren noch möglich war, sein Haltbarkeitsdatum überschritten hat. In der Finanzindus­trie lautete die erste und wirksame Antwort auf die neuen Herausforderungen ESG – ­Environment, Social, Governance –, ein wichtiger und hocheffizienter Ansatz, der nicht nur zur Erhaltung hoher sozioöko­nomischer Standards beiträgt, sondern in vielen Fällen auch noch risikodämpfend und ertragssteigernd wirkt.

Nachdem sich die Dynamik, etwa in der Klimaveränderung, aber nach wie vor erhöht, ist es an der Zeit, radikalere Methoden anzuwenden – besonders interessant ist in diesem Zusammenhang Artikel 9, der für Produkte gilt, mit denen eine nachhaltige Geldanlage ­angestrebt wird, und der Standards für Produkte regelt, die sich auf ein konkretes nachhaltiges Investment beziehen oder nachhaltige Investments als Anlageziel verfolgen. Das kommt dem Konzept von „Impact Investing“ schon ziemlich nahe, darf aber auf jeden Fall als ESG-Königsklasse werden. In Abgrenzung zu Artikel 9 beschränkt sich Artikel 8 auf Produkte, die ­unter anderem ökologische oder soziale Merkmale oder eine Kombination aus ­diesen Merkmalen bewerben – sofern die Unternehmen, in die investiert wird, Ver­fahrensweisen einer guten Unternehmensführung anwenden.

Brandaktuelle Daten
Die Zeit zwischen Aktivwerden von Artikel 9 und der Produktion des vorliegenden Heftes war zwar denkbar knapp, aber gemeinsam mit der europäischen Ratingagentur Scope ist es Institutional Money gelungen, das erste europäische Impact-Ranking herauszubringen. Geordnet wurden ­alle ­Scope vorliegenden ­Assets, die gemäß Artikel 9 verwaltet werden. Da wir uns im institutionellen Bereich bewegen, haben wir das Mindestmaß an verwalteten Assets zwar großzügig, aber nicht absurd ausgelegt und die Grenze bei insgesamt zehn Millionen Euro eingezogen.

Regulatorische Vorteile
Sieht man sich nun das Ranking genauer an, so fällt auf, dass „Fondsgesellschaften aus Frankreich und den Beneluxländern zum Zeitpunkt der Datenerhebung die höchsten Assets under Management in Impact-Fonds aufweisen“, erklärt Said Yakhloufi, Group Managing Director bei Scope. Yakhloufis ­Erklärung hierfür: „In diesen Ländern war Nachhaltigkeit weitaus früher präsent als in anderen europäischen Ländern. Getrieben wurde diese frühzeitige Einführung vor allem durch gesetzliche Vorgaben und Anlagerichtlinien im Rahmen der Altersvorsorge, die ESG-Aspekte berücksichtigten. Diese Umstände begünstigen verständlicherweise einen längeren ,ESG-Track-Record‘ von Gesellschaften aus diesen Ländern.“

Mit Abstand an erster Stelle konnte sich vor diesem Hintergrund der Schweizer Asset Manager Pictet etablieren. Die Gesellschaft, die sich insgesamt im Bereich Themenfonds höchst umtriebig präsentiert, verwaltet satte 48,6 Milliarden Euro gemäß Artikel 9. ­Befragt nach dem SDG-Fokus des Hauses, erklärt Oliver Möller, bei Pictet Head of Communications Germany & Austria, dass man „mitunter auch führend sei, wenn es um Themeninvestments mit Nachhaltigkeitsbezug geht, und diese haben wiederum Exposure zu verschiedensten SDGs in unterschiedlichem Ausmaß, abhängig von der jeweiligen Strategie. Wenn wir uns nun auf drei beschränken sollen, wären dies SDG 3, also Gesundheit und Wohlergehen, wie in den Strategien ­Pictet-Biotech, Pictet-Health, Pictet-Nutrition ­abgebildet. Außerdem SDG 9, Industrie, Innovation und Infrastruktur, verfolgt im Pictet-SmartCity, im Pictet-Water sowie im Pictet-Clean Energy. SDG 12, nachhaltigen Konsum und nachhaltige Produk­tion, verfolgen wir wiederum im Pictet-GEO, im Pictet-Clean Energy sowie im Pictet-Nutrition.“

Die ausführliche Analyse finden Sie in in der gedruckten Institutional Money Impact-Sonderausgabe 2 | 2021 oder im E-Magazin.

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