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So will die Finanzagentur des Bundes die Anleihenliquidität verbessern

Ein Marktstratege von Ostrum Asset Management berichtet über einige der interessantesten Entwicklungen an den Staatsanleihenmärkten. Vor allem bei Deutschen Bundesanleihen und US-Treasuries hat sich zuletzt viel getan.

Axel Botte, Ostrum Asset Management
Axel Botte, Ostrum Asset Management© Ostrum Asset Management

Die Liquidität auf den Anleihemärkten hat sich erheblich verschlechtert, so dass es auf der Ebene der einzelnen Wertpapiere zu starken Bewertungsunterschieden gekommen ist. Damit bleibt laut Axel Botte, Marktstratege beim französischen Investmenthaus Ostrum Asset Management, die Knappheit deutscher Anleihen im Euroraum bleibt bestehen.

Die deutsche Finanzagentur reagierte, indem sie ihre Emissionsplanung für das vierte Quartal 2022 gegenüber der im Dezember 2021 veröffentlichten Jahresvorausschau angepasst hat und insgesamt 22,5 Milliaden Euro mehr aufnimmt. "Die Ausweitung der Emissionsaktivitäten, die dazu beiträgt, die Maßnahmen des Bundesregierung zur Bewältigung der Energiekrise im Volumen von 200-Milliarden-Euro vorzufinanzieren, hat die Swap-Spreads zwischen den zweijährigen Bundesschatzanweisungen und den zehnjährigen Bundesanleihe deutlich eingeengt", berichtet Otte. Aber auch bei US-Staatsanleihen gibt es interessante Entwicklungen.

So hat sich die Inversion der US-Renditekurve abgeschwächt und der Spread zwischen den zwei- und zehnjährigen Anleihen ist in der letzten Woche um etwa 15 Basispunkte gestiegen. Der strenge Kurs der Fed wird Botte zufolge durch die Verkäufe von Staatsanleihen durch ausländische Zentralbanken noch verstärkt. Damit soll sowohl die Abwertung der Landeswährungen gegenüber dem Dollar eingedämmt als auch die Empfindlichkeit der Devisenreserven gegenüber dem US-Zinsrisiko verringert werden.

"Wie US-Finanzinstitute haben auch offizielle internationale Institutionen Zugang zu einer Reverse-Repo-Fazilität bei der Fed. Die ausstehenden Bareinlagen ausländischer offizieller Institutionen sind innerhalb von sechs Monaten um 100 Milliarden auf derzeit 333 Milliarden US-Dollar angestiegen", merkt Botte abschließend an. (aa)

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