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Savills IM über Opportunitäten in der Region Asien-Pazifik

Welche Chancen Immobilieninvestoren in der Region Asien-Pazifik vorfinden, erläutert der Head of Research Europe bei Savills Investment Management.

Andreas Trumpp, Savills Investment Management
Andreas Trumpp, Savills Investment Management© Savills Investment Management

Institutionelle Investoren sollten vielleicht etwas höheres Immobilien-Exposure in der Region Asien-Pazifik haben. Diesen Schluss legen jedenfalls die jüngsten wirtschaftlichen Entwicklungen nahe. Wie Andreas Trumpp MRICS, Head of Research Europe bei Savills Investment Management, in einem "Institutional Money" exklusiv vorliegenden Beitrag berichtet, befindet sich Asien-Pazifik im Aufwind.

Asien hält sich besser
2021 sollte das regionale Wirtschaftswachstum bei 6,3 Prozent liegen nach dem (geschätzten) Einbruch um 1,4 Prozent im Jahr 2020. Zur Stützung der regionalen wirtschaftlichen Erholung ist aber weiterhin politische Unterstützung erforderlich, denn die Abwärtsrisiken für 2021 bleiben erhöht. Unsicherheiten über den weiteren Verlauf der Pandemie und deren Auswirkungen auf die Arbeitsmärkte, die Dauer der (sozialen) Abstandsregeln sowie die Impfgeschwindigkeit für die breite Bevölkerung bestehen nach wie vor und könnten die Rückkehr zu einem starken Wirtschaftswachstum in der Region ins Wanken bringen. Erhöhte geopolitische Spannungen und ein Umdenken in Bezug auf die Diversifizierung der globalen Lieferketten sorgen für weitere Unsicherheiten.

Weniger Konfrontation und Asien-Pazifik-Abkommen als Stütze
Andere Entwicklungen bergen dagegen deutliche Chancen. Die Handelspolitik zwischen den USA und China wird unter einer Biden-Administration wahrscheinlich weniger konfrontativ sein und dazu beitragen die vorhandenen Spannungen zu mildern. Die Fortschritte beim Klimawandel stellen eine gemeinsame politische Agenda zwischen China und den USA dar, da beide ehrgeizige Ziele für eine CO2-Neutralität verfolgen.

Darüber hinaus vernetzt sich China schnell mit anderen asiatischen Volkswirtschaften, was das Tempo für eine neue Phase der Globalisierung vorgeben sollte: die Regionalisierung. Das kürzlich unterzeichnete “Regional Comprehensive Economic Partnership”-Abkommen (kurz RCEP) soll die Wertschöpfungsketten in der Region ankurbeln und langfristig zur Entwicklung aller beteiligten Volkswirtschaften beitragen. Dieses weltweit größte Freihandelsabkommen umfasst 15 Länder, auf die 30 Prozent des globalen BIP und 30 Prozent der Weltbevölkerung entfallen.

Wo man aussichtsreiche Investments findet
Die zahlreichen Lockdowns brachten die kurzfristigen Investitionspläne vieler Anleger für das Jahr 2020 nahezu zum Erliegen. So gingen die Investitionen in Gewerbeimmobilien in der Region Asien-Pazifik laut Real Capital Analytics um etwa ein Viertel zurück.

Trotz der Auswirkungen der Pandemie sind die Immobilien-Investmentmärkte in bestimmten Ländern wie Japan und Südkorea aber weiterhin intakt, da sie sich auf starke inländische Anleger stützen konnten.

Inländisches Kapital wird auch weiterhin eine wichtige Rolle bei der Erholung der Immobilienmärkte spielen. Große und hochliquide Städte wie Seoul, Tokio, Sydney und Melbourne werden auch 2021 zu den Schlüsselmärkten gehören, auf die Investoren achten sollten.

"Es ist davon auszugehen, dass sich Anleger auf Core-Strategien fokussieren, ihre Portfolios diversifizieren und auf systemrelevante Sektoren wie Logistik und Wohnen sowie auf alternative Investments wie Rechenzentren setzen", erklärt Trumpp.

Angesichts der Aussichten auf ein eher mageres Ertragswachstum könnten Anleger sich im Risikospektrum etwas nach oben bewegen und Core-Plus- oder Value-Add-Strategien in Betracht ziehen, die ein besseres Rendite-/Risiko-Verhältnis bieten. Wobei die Chance auf günstigere Einstiegspreise für Objekte mit höheren Vermietungsrisiken in Märkten mit niedrigem Beta eine bessere risikobereinigte Performance ermöglichen sollte.

Auch in Asien Logistik- und Wohnimmobilien bevorzugt
Insbesondere Logistikimmobilien werden laut Trumpp im Fokus der meisten Investoren bleiben. Gestützt auf solide konjunkturelle Fundamentaldaten, den weiteren Anstieg des E-Commerce und niedrige Leerstandsquoten sowie das kürzlich unterzeichnete RCEP-Handelsabkommen sind Logistikobjekte bei den Investoren besonders gefragt.

Effiziente und sehr gut gelegene Büroimmobilien am Rand zentraler Geschäftsbereiche in großen Metropolen in der Region sind ebenfalls spannend. Objekte mit Wertsteigerungspotenzial beispielsweise durch Sanierungsmaßnahmen in Städten wie Singapur und Seoul bieten Chancen für Investoren mit etwas mehr Risikofreude.

Auch Investitionen in Wohnimmobilien sind Trumpp zufolge bei institutionellen Anlegern beliebt, da das Wachstum in diesem Bereich durch regionale Megatrends wie die demografische Entwicklung unterstützt wird. Die größte Chance bietet sich derzeit in Japan, dem etabliertesten institutionellen Wohnimmobilieninvestmentmarkt in der Region. In dieser späten Phase des Zyklus werden Wohnimmobilien im mittleren Marktsegment als sehr stabil und defensiv angesehen.

"Es gibt einige Argumente, warum institutionelle Investoren Immobilieninvestments in der Region Asien-Pazifik gerade jetzt in Erwägung ziehen sollten. So kann das Portfolio diversifiziert und perspektivisch von dem bevorstehenden Wirtschaftsaufschwung profitiert werden", erklärt Trumpp abschließend. (aa)

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