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Notenbanker: Häusermarktkollaps wird Zinssenkungen erzwingen

Ein ehemaliger Notenbanker glaubt, dass sein Ex-Arbeitgeber genötigt sein wird, angesichts fallender Immobilienpreise die Zinsen wieder zu senken.

© sewcream / stock.adobe.com

Absackende Immobilienpreise werden die Bank of England nach Ansicht des früheren britischen Notenbankers Danny Blanchflower zu einer schnellen Senkung der Zinsen zwingen. Mit zunehmender Wirkung der geldpolitischen Straffung sei mit “wirklich schlechten Daten” zu rechnen, schreibt Bloomberg.

Zinspolitik wirkt zeitversetzt
“Wir sehen, dass die Häuserpreise abrutschen”, sagte Blanchflower vor kurzem im Interview mit Bloomberg Radio. “Die Konjunktur lässt rapide nach und damit werden sich wirklich unschöne Dinge zeigen. Darauf werden die Zentralbank und die Märkte reagieren.” Noch stehe die volle Wirkung der bisherigen Zinserhöhungen aus.

Gegenüber den Bewertungshochs aus der Corona-Pandemie hat sich die Lage am britischen Wohnimmobilienmarkt deutlich eingetrübt. Die monatlichen Preisdaten weisen abwärts und die Zahl der Hypothekenzusagen sinkt.

Vorausschauende Geldpolitik gefragt
“Als ich bei der Bank of England saß, war es meine Aufgabe, darüber nachzudenken, wie hoch die Inflation in 18 Monaten bis zwei Jahren sein würde”, führte Blanchflower aus. Die Anpassung der Zinsen sei jetzt nötig, da es Zeit brauche, bis die Änderungen Wirkung zeigen. “Was in Betracht gezogen werden sollte, ist der kollabierende Häusermarkt und die nachlassende Konjunktur”, so Blanchflower. (aa)

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