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Nikko AM über die Auswirkungen von "Satellitenbüros"

Naoki Kamiyama, Chief Strategist bei Nikko Asset Management, erörtert die Auswirkungen der Pandemie auf den japanischen Immobilienmarkt. Auf diesem könnte der steigende Stellenwert von Satellitenbüros manchen Randzonen einen unverhofften Preisauftrieb bescheren.

© kharazono / stock.adobe.com

Weltweit hat die Corona-Pandemie die Arbeitsgewohnheiten verändert. In Japan kamen noch gesetzliche Arbeitsstil-Reformen hinzu. Institutionelle Investoren fürchten sinkende Immobilienpreise durch eine geringere Büronachfrage. Ganz so einfach ist der Zusammenhang jedoch nicht, argumentiert Naoki Kamiyama, Chief Strategist bei Nikko Asset Management.

Heimarbeit trotz festem Sitzplatz im Büro
Auch in Japan wurden Möglichkeiten zur Fernarbeit erheblich erweitert. Von einer Revolution kann jedoch keine Rede sein. Das zeigt schon die große Anzahl von Pendlern selbst während des Ausnahmezustands. Sobald die Wirtschaft wieder voll in Gang kommt, dürfte diese Anzahl zusätzlich ansteigen. Das liegt nicht zuletzt an Japans veralteter Internet-Infrastruktur für zu Hause. Die Nachfrage nach Büroräumen wird in absehbarer Zeit auch deshalb nicht zurückgehen, weil viele große Unternehmen ihre Mitarbeiter zwar dazu ermutigen, von zu Hause aus zu arbeiten, an ihren Bürogebäuden aber festhalten.

The Winner takes it all
Dennoch dürfte die Fernarbeit den Immobilienmarkt auf unterschiedliche Weise tangieren. Es könnte zu einer Polarisierung des Marktes kommen, wobei erstklassige Objekte, wie z. B. große Bürogebäude im Zentrum von Tokio, weiterhin sehr gefragt sind, während es für kleinere, ältere und weniger rentable Gebäude schwierig sein könnte, die während der Pandemie verlorenen Mieter zu ersetzen.

Satellitenbüros kommen der Peripherie zu Gute
Zudem dürfte sich eine weitere Entwicklung aus der Pandemie auf den Markt auswirken: die Zunahme so genannter Satellitenbüros, die auf halbem Weg zwischen Wohnvororten und großen Stadtzentren errichtet werden. "Es wird erwartet, dass die Einrichtung von Satellitenbüros den Wert von Immobilien in Städten an der Peripherie von Großstadtgebieten wie Tokio und Osaka in die Höhe treibt", erklärt Kamiyama abschließend. (aa)

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