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HQ Trust: Reicht für den Aktienkauf ein simples, historisches KGV?

Wer kann treffsicherer voraussagen, ob ein Sektor aktuell günstig, neutral oder teuer bewertet ist: Analysten - oder genügt ein Blick auf eine historische Kennzahl wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)? Sven Lehmann von HQ Trust hat sich beide Alternativen näher angesehen.

Sven Lehmann, HQ Trust
Sven Lehmann, HQ Trust© HQ Trust

Für seine neueste Analyse untersuchte der Fondsmanager von HQ Trust, Sven Lehmann, anhand von zwei Kriterien, ob eine Branche im Vergleich zu den vergangenen zehn Jahren günstig, neutral oder teuer bewertet war: nach ihrem historischen Kurs-Gewinn-Verhältnis (einbezogen wird die gesamte Historie der Gewinne) sowie den Einschätzungen der Analysten.

Anschließend berechnete Lehmann den Mehrertrag dieser Sektoren gegenüber dem gleichen Sektor des Gesamtmarkts – die Kursentwicklung der US-Technologiewerte verglich er also beispielsweise mit dem globalen Tech-Sektor, die europäischen Banken mit allen Banken weltweit. Seine Untersuchung umfasst den Zeitraum von 1990 bis heute.

„Die Historie war ein besserer Ratgeber für die zukünftige Entwicklung der Aktien als die Schätzungen der Experten", kommt Lehmann vorweg zum Ergebnis.

Historie schlägt Analysten
Befand sich ein Sektor laut seiner historischen Bewertung im günstigen Terzil, wurde von den Analysten im Mittel aber als teuer eingeschätzt, schlugen die in den kommenden zwölf Monaten den Markt im Schnitt um rund 2,7 Prozentpunkte.

„War der Sektor dagegen aus historischer Sicht preiswert und wurde von den Analysten ebenso eingestuft, kam es im Mittel zu einer Underperformance von 0,3 Prozentpunkten", erklärt Lehmann mit Verweis auf nachfolgende Grafik:

Analysten mit Steigerungspotenzial
„Im Schnitt am schlechtesten entwickelten sich die Aktien aus Branchen, die von den Analysten als günstig eingeschätzt wurden, aus historischer Sicht aber teuer waren: Dann kam es im Mittel zu einem Minderertrag von rund 2 Prozentpunkten", erklärt Lehmann abschließend. (aa)

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