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Gute Stimmung, schlechte Kurse?

Blickt man auf Stimmungsbarometer, ist mit der Eurozone nun auch die letzte Region in den Quadranten der Euphorie eingetreten: Sowohl die aktuelle Lage als auch die Erwartungen werden positiv eingeschätzt.

Sven Lehmann, Portfoliomanager bei HQ Trust
Sven Lehmann, Portfoliomanager bei HQ Trust© HQ Trust

Wie sich die Aktienmärkte in den einzelnen Phasen – Erholung, Euphorie, Abkühlung und Depression – entwickelten, analysiert Sven Lehmann, Portfoliomanager bei HQ Trust. Beim Sentix Stimmungsindikator, der zur Untersuchung herangezogen wird, handelt es sich um eine monatliche Umfrage unter Finanzanalysten und institutionellen Investoren. Die Teilnehmer werden nach ihrer Meinung zur aktuellen Wirtschaftslage und ihren Erwartungen für die nächsten sechs Monate in verschiedenen Regionen befragt.

Analyse-Set-Up
Im Rahmen seiner Untersuchung schaut der Fondsmanager des HQT Global Quality Dividend auf den Stimmungsindikator des Analysehauses Sentix und die künftige Drei-Monats-Performance des marktbreiten Aktienindex MSCI ACWI sowie der Anlageregionen Eurozone, USA und Japan. Die Performance der jeweiligen Regionen vergleicht Sven Lehmann mit ihrer eigenen Historie, wobei die Anlageregionen nicht immer zu gleichen Zeit in der gleichen Phase sind. Die Analyse umfasst die Jahre von 2003 bis heute.

Quellen: Datastrea, sentix, HQ Trust

Erkenntnisse
„Am besten entwickelten sich die Aktienmärkte in der Phase Erholung: Wenn die aktuelle Lage noch negativ gesehen wird, aber die Erwartungen schon positiv sind. Hier erzielte der MSCI ACWI im Schnitt in den drei folgenden Monaten einen Mehrertrag von 5,3 Prozent“, ermittelte Lehmann. „Am schlechtesten schnitten die Aktien in der Phase Abkühlung ab, da ist die aktuelle Lage noch positiv, aber die Erwartungen negativ. Im Schnitt entwickelte sich der MSCI ACWI 2,8 Prozent schlechter als im langfristigen Mittel. „Besonders stark war in dieser Phase die Underperformance europäischer Aktien – US-Titel schlugen sich deutlich besser.“

In der Euphorie ist wenig extra zu holen
Lehmann führt weiter aus: „In der aktuellen Euphoriephase, die in allen Regionen am häufigsten auftritt, war in der Vergangenheit in keiner Region ein größerer Mehrertrag drin: Der MSCI ACWI übertraf in den folgenden drei Monaten den langfristigen Schnitt gerade mal um 0,1 Prozent.“

Depression wartet mit regional unterschiedlichen Ergebnissen auf
„In der Depression, in der die aktuelle Lage und die Erwartung negativ eingeschätzt werden, unterscheiden sich die Regionen am stärksten: Während die europäischen Aktien im Schnitt einen Mehrertrag von 2,7 Prozent erzielten, kamen die US-Papiere im Vergleich zu ihrer Historie auf einen Minderertrag von 3,0 Prozent“, fand Lehmann heraus. (kb)

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