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EU-Green-Bond-Emission: "Tumultartige" Nachfrage nach Material

Die Europäische Union hat mit ihrem Debüt am Markt für grüne Anleihen für ein Rekord-Orderbuch gesorgt. Das Gedränge um die Bonds war “absolut tumultartig”, meinte ein Marktbeobachter.

© vincenzo addomino/EyeEm / stock.adobe.com

Die Europäische Union erhielt bei ihrem Debüt am Green-Bond-Emissionsmarkt Zeichnungen von mehr als 135 Milliarden Euro für einen Zwölf-Milliarden Euro schweren Green Bond, der 2037 fällig wird. Das übertrifft die Rekorde bei Volumen und Nachfrage, die Großbritannien im vergangenen Monat bei seiner Premiere aufgestellt hatte, erläutert Bloomberg.

In den kommenden Jahren sollen bis zu 250 Milliarden Euro solcher Schuldtitel ausgegeben werden. „Das wird der größte Green Bond auf dem Markt werden und für Anleger einer der liquidesten, wahrscheinlich der liquideste”, sagt Julian Kreipl, Analyst der UniCredit SpA.

Das Gedränge um die Bonds war “absolut tumultartig”, meinte Kerr Finlayson, von NatWest Markets in London.

Grüne Prämie
Die Nachfrage nach Grünbonds ist typischerweise so hoch, dass ihre Emittenten von einer “grünen Prämie” oder auch „Greenium“ profitieren. Die EU-Bonds wurden mit acht Basispunkten unter Midswaps bepreist, nach einem Startangebot von fünf Basispunkten unter Swaps.

Für Floortje Merten von ABN Amro Bank entspricht dies einer fairen Bewertung. Merten erwartet, dass der Bond besser als konventionelle Anleihen handeln wird. „Wir gehen davon aus, dass das Greenium letztlich auf etwa fünf Basispunkte anwachsen kann“, so die ABN-Strategin.

Die EU will mit den Erlösen Investitionen ihre Mitgliedsländer in den Bereichen Energieeffizienz, saubere Energie und Anpassung an den Klimawandel finanzieren. Allerdings hat die Eile, den Deal an den Markt zu bringen, auch zur Folge, dass das Rahmenwerk der EU für Green Bonds noch nicht von den Mitgliedsländern abgesegnet wurde.

Gemeinsame Lead Manager waren Bank of America Securities, Credit Agricole SA, Deutsche Bank AG, Nomura Holdings und TD Securities. Banken drängeln sich um Gebühren aus Grüne-Anleihen-Emissionen von über 400 Milliarden Dollar heuer. Die Top 3-Arrangeure weltweit fehlen bei dieser Transaktion allerdings: JPMorgan Chase & Co., BNP Paribas und Citigroup. (aa)


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