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Deutsche Pfandbriefbank: Hedgefonds senkt den Daumen und geht short

Der bekannte aktivistische Investor Petrus Advisors verkaufte seine Long-Position und baute eine Short-Position in der Deutschen Pfandbriefbank auf, weil er davon ausgeht, dass die Bank Verluste im Bereich Gewerbeimmobilien erleiden und in Folge der Aktienkurs fallen wird.

© 4th Life Photography / stock.adobe.com

Unter dem Eindruck eines sich verschlechternden Ausblicks für den Bankensektor hat Petrus Advisors eine Short-Position in der Deutschen Pfandbriefbank aufgebaut und eine Long-Position in dem Immobilienfinanzierer aufgelöst. Das ist einem Bloomberg-Bericht zu entnehmen. Der aktivistische Investor hat ein Short-Exposure von 0,52 Prozent an der Aktie der Deutschen Pfandbriefbank aufgebaut, wie aus einer Meldung vom Mittwoch hervorgeht.

Schon länger im Fadenkreuz
Die Deutsche Pfandbriefbank war Anfang des Jahres ins Fadenkreuz von Petrus geraten, als der Fonds mit einem Anteil von rund drei Prozent auf eine Änderung der Strategie drängte. Diese Kampagne führte zu einer Reihe von Maßnahmen, etwa in Bezug auf die Ziele für eine umweltfreundliche Kreditvergabe und den Abbau von Arbeitsplätzen, bevor Petrus seinen Anteil verkaufte.

Kredite für Gewerbeimmobilien in Gefahr?
Die neue Short-Position spiegele Petrus’ pessimistische Einschätzung des gesamten Bankensektors wider. Petrus sehe vor allem aufsichtlichen Gegenwind für Institute mit erheblichem Engagement in Gewerbeimmobilien, sagten Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind und anonym bleiben wollten.

Die Aktien der Deutschen Pfandbriefbank sind in diesem Jahr in Frankfurt um 8,6 Prozent gefallen und hat damit noch einen Börsenwert von rund 894 Millionen Euro. Ein Vertreter der Deutschen Pfandbriefbank lehnte eine Stellungnahme ab.

Bekannter Akteur bei Bankaktien
Petrus ist ein häufig anzutreffender aktivistischer Investor bei kleineren Banken in Deutschland. Petrus hat mit seiner Beteiligung an der Comdirect einen beträchtlichen Gewinn erzielt, als diese vollständig von der Commerzbank übernommen wurde. Auch mit dem Verkauf seines Anteils an der Aareal machte er ein Geschäft, als diese von Advent und Centerbridge gekauft wurde.

Im Juni gab Petrus eine Short-Position in der österreichischen Bawag Group bekannt und warf Fragen zu deren Einlagenbasis, dem Engagement in US-Immobilien und Krediten an das Management auf. Die Bawag-Aktien brachen nach dieser Nachricht so stark ein wie seit drei Jahren nicht mehr, bevor sie sich wieder erholten. (aa)

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