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China will strauchelnde Banken mit Multimilliarden-Fonds retten

Das Reich der Mitte will eine Finanzkrise vermeiden und diese über einen milliardenschweren Fonds verhindern. Derzeit werden Gelder aufgestellt, um dieses Gefäß zu speisen.

© dbic

China erwägt informierten Kreisen zufolge, in Not geratene Finanzdienstleister mit einem Fonds unter die Arme zu greifen, für den mehrere Hundert Milliarden Yuan eingesammelt werden sollen. Im Zentrum der Probleme steht die Schuldenkrise des Immobiliensektors in der Volksrepublik. Darüber informiert Bloomberg.

Neben Dutzenden notleidender Bauträger wie etwa China Evergrande mit Schulden von umgerechnet rund einer Billion Euros sind inzwischen auch Hunderte schwacher Regionalbanken zum Belastungsfaktor geworden. Der jüngste Ausbruch der Covid-19-Pandemie in Schanghai und anderswo dämpft zusätzlich die Konjunktur im Reich der Mitte und macht die Situation nicht einfacher.

Wer aller gerettet werden soll
Das Kernmandat des geplanten Fonds soll, wie zu hören ist, in der Rettung problembehafteter Finanzinstitute liegen. Indirekt könnte er jedoch auch Unternehmen in anderen Sektoren helfen, in dem er zum Beispiel Immobilienfirmen Bankfinanzierungen bereitstellt. Der Fonds wäre damit der erste, der auf breiter Basis für Finanzstabilität sorgen soll. Frühere Vehikel hatten einen engerem Fokus.

Bei der Einrichtung des Fonds arbeitet die People’s Bank of China mit der Banken- und Versicherungsaufsicht und dem Finanzministerium zusammen, wie darüber informierte Personen berichten. Das Kapital soll den Angaben zufolge aus einer Vielzahl von Quellen stammen, so von Lokalverwaltungen und Großbanken sowie von Einlagensicherungsfonds.

Chinas Staatsrat hatte vergangene Woche angekündigt, China wolle den Stabilitätsfonds bis September fertigstellen. Im vierten Quartal stufte die Notenbank in Peking 316 Finanzinstitute als Hochrisikofirmen ein, die meisten von ihnen kleine Banken in ländlichen Gebieten. (aa)

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