Schweizerische Nationalbank meldet Rekordverlust: Dividende gestrichen
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) wird nach einem Verlust in Rekordhöhe von weit mehr als 100 Milliarden Franken keine Dividende zahlen.
Die Schweizer Regierung wird für das Jahr 2022 keine Auszahlung von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) erhalten, da die Notenbank den größten Verlust in ihrer 116-jährigen Geschichte erwartet. Darüber informiert Bloomberg News.
Verfünffachung macht keine Freude
Die SNB erwartet einen Jahresverlust von etwa 132 Milliarden Franken, mehr als das Fünffache des bisherigen Rekords, wie sie am Montag in ihren vorläufigen Ergebnissen mitteilte. Der größte Teil davon, nämlich 131 Milliarden Franken, stammt aus den großen Bestände an Fremdwährungen, die durch die jahrzehntelangen Käufe zur Schwächung des Frankens entstanden sind und deren Wert letztes Jahr abstürzte.
Positionen in Schweizer Franken erlitten einen Bewertungsverlust von rund 1,0 Milliarden Franken, während die Goldbestände rund 400 Millionen Franken an Wert zulegten.
Erste Streichung seit 1906
Es ist erst das zweite Mal seit der Gründung der SNB im Jahr 1906, dass sie ihre jährlichen Zahlungen an den Bund und die Kantone ausfallen lassen wird. Dies zwingt viele der 26 Verwaltungsbezirke dazu, ihre Budgets anzupassen. Für 2021 hatte die Institution sechs Milliarden Franken ausgeschüttet.
Die Privataktionäre werden auch für 2022 keine Dividende erhalten. Im Gegensatz zu anderen Zentralbanken ist die SNB eine börsennotierte Aktiengesellschaft, deren Aktien etwa zur Hälfte von öffentlichen Institutionen und zur anderen Hälfte von Unternehmen und Privatpersonen gehalten werden.
Die Erträge aus der Geschäftstätigkeit der SNB haben keinen Einfluss auf die Geldpolitik. Die endgültigen Ergebnisse werden am 6. März erwartet, merkt Bloomberg abschließend an. (aa)
