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Im Südwesten formiert sich ein neuer Genossenschaftsbanken-Gigant

Erodierende Erträge, zunehmende regulatorische Auflagen: Der toxische Mix treibt immer mehr Geldhäuser an den Verhandlungstisch mit ehemaligen Rivalen. Im Sektor der Volks- und Raiffeisenbanken kündigt sich aktuell eine neue Elefantenhochzeit an.

© Robert Kneschke / stock.adobe.com

In Baden-Württemberg bahnt sich eine weitere Fusion unter Genossenschaftsbanken an, nachdem erst kürzlich die Volksbank Heilbronn mit der Volks- und Raiffeisenbank (VR) Schwäbisch Hall-Crailsheim verschmolz und im Badischen drei genossenschaftliche Institute ein Zusammengehen ausloten: Die VR Heilbronn Schwäbisch Hall und die Raiffeisenbank (Raiba) Hohenloher Land planen einen Zusammenschluss. Das meldet die "Heilbronner Stimme" unter Berufung auf interne Mails der Institute. Die Aufsichtsgremien der beiden potenziellen Partner haben demnach bereits grünes Licht für das Vorhaben gegeben.

Sollten die Vertreterversammlungen in die Ehe einwilligen, würde der Zeitung zufolge eine Bank mit einer Bilanzsumme von rund 5,9 Milliarden Euro, 54 Geschäftsstellen und knapp 900 Mitarbeitern entstehen. Hierbei ist die VR Bank Heilbronn Schwäbisch Hall als deutlich größere Bank das übernehmende Institut. Sie weist eine Bilanzsumme von 4,67 Milliarden Euro auf, die Raiba Hohenloher Land dagegen (Stand Ende 2020) eine Bilanzsumme von 1,22 Milliarden Euro. Letztere war erst 2019 aus der Fusion der Raiffeisenbank Kocher-Jagst mit der Raiffeisenbank Bretzfeld-Neuenstein hervorgegangen.

Geografisch passend
Vom Einzugsgebiet her würden beide Geldhäuser gut zusammenpassen. Mit dem Zusammenschluss könnte die VR Bank Heilbronn Schwäbisch Hall zudem eine wichtige Personalfrage klären. Andreas Siebert, Vorstandsvorsitzender der Raiba Hohenloher Land, soll die vakante Position des Marktvorstands für das Gebiet Heilbronn übernehmen. Er ist gebürtiger Heilbronner und dort dem Vernehmen nach sehr gut vernetzt. Sein derzeitiger Vorstandskollege Stefan Häring soll künftig das Marktgebiet in Hohenlohe betreuen.

In anderen Teile Deutschlands schließen sich ebenfalls fast im Wochenturnus genossenschaftlich organisierte Banken zusammen. In Nordrhein-Westfalen planen die Volksbank Brilon-Büren-Salzkotten und die in Paderborn ansässige Verbund-Volksbank OWL (die Abkürzung steht für Ostwestfalen-Lippe) eine Fusion. Die Volksbanken Bigge-Lenne und Sauerland peilen für das kommende Jahr ebenfalls diesen Schritt an. (jb)

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