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Norddeutsche Sparkassen sagen Mega-Hochzeit ab

Die beiden Sparkassen Holstein und Südholstein werden nicht zusammengehen. Der Verwaltungsrat der Sparkasse Südholstein verkündete das Ende der Fusionspläne, durch welche ein Geldinstitut mit einer Bilanzsumme von immerhin über 13 Milliarden Euro entstanden wäre.

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Die geplante Fusion der Sparkassen Holstein und Südholstein ist vorerst geplatzt. Der Verwaltungsrat der Sparkasse Südholstein hat in seiner Sitzung am 18. Oktober entschieden, die im Sommer begonnenen Gespräche mit der Sparkasse Holstein "aktuell nicht fortzuführen", wie er in einer Mitteilung schreibt. Der Plan war damals als "Zusammenschluss auf etwa gleicher Augenhöhe" angekündigt worden. Die Sparkasse Holstein weist eine Bilanzsumme von rund 7,4 Milliarden Euro, der südliche Nachbar etwas über sechs Milliarden Euro aus. Damit wäre ein großer Bankenplayer im Norden Deutschlands entstanden.

Konkrete Gründe für die Entscheidung nennt die Sparkasse Südholstein nicht. In der Mitteilung heißt es nur verklausuliert, dass beide Institute zwar eine starke finanzielle Basis, hohe Kundenorientierung und das Verständnis als Finanzierungspartner für die Regionen Südholstein und Holstein verbinde. "Doch haben weiterführende Gespräche gezeigt, dass die Unterschiede größer sind als ursprünglich erwartet."

Chef der Sparkasse Südholstein entlassen
Nach der Fusionsankündigung waren laut Medienberichten keine Unstimmigkeiten zwischen den beiden potenziellen Partnern bekannt geworden. Allerdings machte die Entlassung des Vorstandschefs der Sparkasse Südholstein Ende August Schlagzeilen. "Hintergrund ist eine Überschreitung der Verantwortungs- und Zuständigkeitsbereiche, die das Vertrauensverhältnis zwischen Herrn Fohrmann und dem Verwaltungsrat nachhaltig beschädigt hat", teilte das Institut damals mit. Die beiden verbleibenden Vorstandsmitglieder Eduard Schlett und Martin Deertz haben die Fusionsgespräche dann fortgeführt.

Damit ist innerhalb kurzer Zeit der zweite Zusammenschluss im Sparkassenlager gescheitert, wie der Branchendienst "Finanz-Szene.de" meldet. Die Pläne für ein Zusammengehen der Sparkasse Radevormwald-Hückeswagen mit der Sparkasse Wermelskirche waren vor rund einem Monat gestoppt worden. Andere Zusammenschlüsse werden aber wohl wie geplant kommen: Die Fusion der Sparkasse Memmingen und der Kreissparkasse Augsburg ist beschlossen. Für einen Zusammenschluss der Sparkasse Worms-Alzey-Ried und der Sparkasse Mainz sehe es auch gut aus, nachdem einer der Träger sein OK gegeben hat. (jb)

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