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Home Office: Wie es Adressen wie die Deka und Goldman damit halten

Während die einen Banken wie beispielsweise die Deka ihre Mitarbeiter zum überwiegenden Teil von zu Hause arbeiten lassen, bestehen andere Häuser darauf, dass die Professionals an ihre Tische zurückkehren. Gelockt wird zum Teil mit Snacks oder anderen Serviceleistungen.

© Photographee.eu / stock.adobe.com

Die unterschiedliche Geschäftsphilosophie großer Finanzdienstleister zeigt sich auch im Umgang mit ihren Mitarbeitern während der Corona-Pandemie. So soll, wie „Bloomberg“ berichtet, die Mehrheit der Deka-Mitarbeiter bis zum Ende des Jahres wahrscheinlich daheim arbeiten. Nachdem die Home-Office-Quote wegen der Coronakrise auf bis zu 90 Prozent hochgeschnellt war, liegt sie derzeit im Unternehmen bei etwa 70 bis 80 Prozent.

“Aus heutiger Sicht gehen wir davon aus, dass wir die aktuelle Situation des Home-Office zwischen 70 Prozent und 80 Prozent wohl mindestens bis Jahresende fortsetzen müssen“, sagte Vorstandschef Georg Stocker vor wenigen Tagen bei der Vorlage der Bilanzzahlen für das erste Halbjahr. Zugleich habe die Bank aber auch keine Eile mit der Rückkehr ins Büro.

Vor der Coronakrise hatte der Home-Office-Anteil bei der DekaBank lediglich etwa fünf bis zehn Prozent betragen. “Ich glaube, dass der Anteil nach der Krise dauerhaft bei 25 bis 30 Prozent liegen wird”, sagte Vorstand Daniel Kapffer Mitte Juni in einem Bloomberg-Interview.

Andere Unternehmen halten es mit Home Office unterschiedlich, wie eine von Bloomberg-Aufstellung zeigt:

Goldman Sachs Group
Die Investmentbank hat Hunderte von leitenden Mitarbeiter in London in den vergangenen Wochen dazu eingeladen, vom Homeoffice wieder ins Büro zurückzukehren. Wie Financial News berichtet, ist der Schritt freiwillig und soll unter anderem mit Gratis-Snacks versüßt werden. Mitarbeiter sollen zudem Schutzmasken erhalten und für eine Kinderbetreuung vor Ort sei gesorgt. „Wir verfolgen weiterhin einen Ansatz, bei dem der Mensch an erster Stelle steht, und halten uns an die Richtlinien der britischen Regierung“, sagte ein Sprecher in einer Erklärung.

Bank of New York Mellon
BNY hat die Mehrzahl der Mitarbeiter aufgefordert, den Rest des Jahres von Zuhause aus zu arbeiten; eine geplante Rückkehr einiger Mitarbeiter in die Büros im September wurde verschoben; Etwa 96 Prozent der rund 48.000 Beschäftigten arbeiten seit März aus dem Home Office. Das solle bis mindestens Januar fortgesetzt werden, wie eine Sprecherin am Mittwoch bestätigte.

JPMorgan Chase & Co
Die Wall Street-Firma sagte, sie werde ihren Mitarbeitern erlauben, zwischen Tagen im Büro und zu Hause zu wechseln. Daniel Pinto, Chief Executive Officer der Unternehmens- und Investmentbank, sagte in einem Interview, er stelle sich für die Mitarbeiter von JPMorgan eine Rotation vor, wobei etwa ein Drittel jederzeit aus der Ferne eingeloggt sein könnte. Allerdings sei es unwahrscheinlich, dass jemand immer im Home Office arbeiten werde.

Citigroup
Nachdem Citigroup Anfang des Sommers etwa fünf Prozent der Mitarbeiter in die New Yorker Zentrale zurückgebracht hatte, verschob sie ähnliche Pläne für Arbeitnehmer in US-Bundesstaaten wie Texas und Florida, in denen die Coronavirus-Fälle wieder aufgeflackert sind. Nach dem Feiertag Labor Day soll anhand der Daten zu den lokalen Übertragungsraten die Wiedereröffnung der Büros geplant werden.

Barclays
Beim britischen Kreditinstitut arbeiten bis mindestens Ende September rund 69.000 Mitarbeiter aus dem Home Office. Die Bank plant, sie individuell über ihre angestrebte Rückkehr zu informieren. Diese dürfte sich ab Oktober über mehrere Monate erstrecken.

Bank of America
Die zweitgrößte US-Bank wird die Mitarbeiter nach dem Labor Day-Feiertag am 7. September schrittweise in die Büros zurückbringen und dies den Mitarbeitern 30 Tage vorher mitteilen. Der Prozess wird wahrscheinlich zunächst begrenzt sein und im Einklang mit dem vorsichtigen Ansatz der Bank stehen. Die Rückkehr wird abhängig von Funktion, Abteilung und Standort variieren. Geschäftsreisen sind bis zum 7. September verboten, sofern sie nicht von einem Mitglied des Top-Management-Teams genehmigt wurden.

NatWest Group
Das britische Geldinstitut kündigte im Juli an, dass 80 Prozent der Mitarbeiter bis 2021 weiterhin von zu Hause aus arbeiten werden. Die Entscheidung betrifft rund 50.000 Personen.

Schroders
Der in London ansässige Vermögensverwalter erklärte im August, dass er dauerhaft einen Ansatz zu flexiblem Arbeiten übernommen habe. Die Änderung wird es den fast 5.000 Mitarbeitern erleichtern, bei Bedarf zu Hause zu bleiben, und es werden weniger strenge Anforderungen an die Zeit gestellt, die sie im Büro sein oder eingeloggt sein müssen, sagte ein Unternehmenssprecher. Die Änderung gilt für alle Mitarbeiter weltweit, hängt jedoch von ihren beruflichen Aufgaben ab.

IG Group
Die Mitarbeiter der IG Group werden bis nächstes Jahr nicht in die Büros zurückkehren, wie aus einem Memo von COO Jon Noble hervorgeht; die Entscheidung soll im Frühjahr überprüft werden; in den Büros soll indessen die Arbeitsplatzdichte verringert werden und es soll ein Wegesystem eingeführt werden, das Begegnungen ohne Abstand entgegenwirkt. (aa)

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