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Commerzbank gibt Gas bei Aktienrückkäufen trotz schwächeren Gewinns

Die Commerzbank will nach eigenen Angaben weitere Aktien im Wert von 600 Millionen Euro zurückkaufen. Damit will Vorstandschef Manfred Knof sein Versprechen einlösen, die Ausschüttungen zu erhöhen.

Commerzbank-CEO Manfred Knof
Commerzbank-CEO Manfred Knof© Commerzbank AG

Der Gewinn des Frankfurter Kreditinstituts sank im zweiten Quartal um 4,8 Prozent auf 538 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Analysten hatten mit einem Nettogewinn von 551 Millionen Euro gerechnet. Die Commerzbank habe im Quartal 95 Millionen Euro für ein Gerichtsverfahren in Russland zurückstellen müssen, hieß es. Die Aktien der Bank fielen um bis zu 6,1 Prozent auf den niedrigsten Stand seit März, merkt Bloomberg in einem Bericht an.

CEO Manfred Knof konnte bisher auf der Welle der höheren Zinsen reiten
Diese hatte in den vergangenen zwei Jahren weite Teile des europäischen Bankwesens beflügelt. So konnte er steigende Gewinne vermelden und seine Ausschüttungsversprechen erhöhen. Die Bank führte im vergangenen Jahr einen ersten, kleinen Aktienrückkauf durch und Anfang dieses Jahres einen zweiten im Wert von 600 Millionen Euro.

Die Commerzbank bestätigte ihr Jahresziel von 8,1 Milliarden Euro Zinsüberschuss und fügte hinzu, dass sie bei dieser Kennzahl inzwischen „Aufwärtspotential“ sehe.

Kennzahlenvergleich

Quelle: Bloomberg

Neues Rückkaufprogramm in Aussicht gestellt
„Die sehr gute Geschäftsentwicklung und die komfortable Kernkapitalquote bestärken uns in dem Vorhaben, stetig mehr Kapital an unsere Aktionärinnen und Aktionäre zurückzugeben“, so Finanzvorstand Bettina Orlopp in der Mitteilung, aus der Bloomberg News zitiert. Orlopp hatte zuvor angedeutet, dass die Bank bei der Veröffentlichung der Ergebnisse des zweiten Quartals weitere Einzelheiten zu ihren Rückkaufplänen bekannt geben würde. Sie sagte auch, dass das nächste Rückkaufsvolumen das vorherige übertreffen werde.

Gegenwind für die Commerzbank kommt von ihrem Russland-Engagement
Dort ist sie mit Rechtsstreitigkeiten konfrontiert ist, die laut der Bank dem Geschäft schaden könnten. Auch die polnische Bank mBank, an der die Commerzbank beteiligt ist, sieht sich mit Rechtsstreitigkeiten konfrontiert, für die die Muttergesellschaft schrittweise etwa zwei Milliarden Euro zur Deckung der potentiellen Kosten zurücklegt hat. Die Aussichten der Bank für das laufende Jahr hingen von der „zukünftigen Entwicklung“ der Rechtsstreitigkeiten in Russland und Polen ab, hieß es. (kb)

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