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Bankhaus Metzler schafft PCs ab

Metzler verabschiedet sich von PCs. Stattdessen werden die Mitarbeiter mit Laptops und iPhones ausgestattet. Der Schritt ist Teil einer neuen Homeoffice-Strategie. Einen festen Schreibtisch in der Bank soll aber auch künftig jeder Mitarbeiter haben.

© Dario Lo Presti / stock.adobe.com

Die Coronapandemie und der Trend in Richtung mehr Home Office beschleunigt den technologischen Wandel. Das gilt auch für die Büroausstattung. “Der stationäre PC hat bei uns ausgedient und wird abgeschafft”, sagte Lukas Köhler, Leiter Personal im Bankhaus Metzler, im Interview mit Bloomberg News. Die Umstellung auf Laptops für die rund 800 Miltarbeiter soll im dritten Quartal erfolgen und ein nahtloses Arbeiten an unterschiedlichen Orten ermöglichen. Bereits ausgegeben wurden iPhones 12, merkt Bloomberg an.

Doppelte Freiwilligkeit
Metzler hatte bereits vor längerem eine Betriebsvereinbarung geschlossen, der zufolge Mitarbeiter zu mindestens 20 Prozent mobil oder vom Homeoffice aus arbeiten dürfen. Voraussetzung ist die doppelte Freiwilligkeit.

Allerdings war die volle Umsetzung bisher durch die hohen Corona-Fallzahlen unmöglich. Bis zuletzt galt noch ein Orientierungswert für die Anwesenheit im Büro von 40 Prozent. Nun werden alle Vorgaben aufgehoben und die Bank geht zum neuen Regelbetrieb in der Nach-Corona-Welt über.

“Wahrscheinlich wird sich die Quote für das mobile Arbeiten zwischen 20 und 40 Prozent einpendeln. Das wäre deutlich mehr als vor der Pandemie”, sagte Köhler. Zugleich stellte er klar, dass Metzler die Präsenzkultur erhalten wolle. Die Bank sei überzeugt, dass die physische Zusammenarbeit bei komplexen Themen einen Vorteil biete. “Im Schnitt sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehr in der Bank als mobil arbeiten.”

Die Homeoffice-Regelungen bei Metzler basieren auf einer bilateralen Einigung. Der Gewerkschaft Verdi war es bei den vor wenigen Wochen abgeschlossenen Tarifverhandlungen mit den privaten Banken, zu denen Metzler gehört, nicht gelungen, einen generellen Anspruch auf Homeoffice durchzusetzen. Hingegen enthalten die Verträge mit öffentlichen Banken, darunter BayernLB, Helaba und LBBW, einen Anspruch auf mobiles Arbeiten von bis zu 40 Prozent.

Fixer Arbeitsplatz für jeden Mitarbeiter
Einige Banken, die mehr Homeoffice in Aussicht stellen, verbinden damit auch die Hoffnung, Einsparungen bei Immobilien zu erzielen. Mitarbeiter sollen sich Schreibtische teilen, je nachdem, wer gerade in der Bank ist. Köhler zufolge spielen solche Überlegungen bei Metzler, eigenen Angaben zufolge Deutschlands ältestes Bankhaus in ununterbrochenem Familienbesitz, keine Rolle.

“Jeder Mitarbeiter behält trotz der Möglichkeiten zum mobilen Arbeiten seinen festen Schreibtisch im Büro. An der Bürofläche wird sich nichts ändern”, stellte der Personalchef klar. (aa)

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