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Zinswende: BaFin befragt 1.200 deutsche Institute zu drohenden Risiken

Die deutsche Bankenaufsicht will wissen, welche Verluste in den Bilanzen deutscher Banken aufgrund fallender Anleihenkurse drohen und startet eine großangelegte Befragung.

© Philip Steury / stock.adobe.com

Die BaFin hat eine groß angelegte Umfrage unter deutschen Kreditinstituten begonnen, um herauszufinden, ob in den Bilanzen Risiken schlummern, die sich durch die Zinswende materialisieren können. Das bestätigte laut Bloomberg News ein Sprecher der BaFin.

Mit Umfrage bei etwa 1.200 Instituten sollen “die potentiellen Auswirkungen des Zinsanstiegs auf die Ertragslage der Banken erhoben werden”, so der Sprecher. “Die Notwendigkeit eines etwaigen Rückstellungsbedarfs aufgrund offener Zinspositionen” stehe dabei im Mittelpunkt.

Bewertungsverluste
Die Bundesbank hatte in ihrem Finanzstabilitätsbericht vor einigen Wochen darauf hingewiesen, dass der schnelle Zinsanstieg in den ersten sechs Monaten des Jahres zu Bewertungsverlusten vor allem in den Eigenanlagen kleinerer Banken geführt hat. Bei Sparkassen und Kreditgenossenschaften beliefen sich die Abschreibungen in Summe auf 12,3 Milliarden Euro oder 5,6 Prozent des harten Kernkapitals, wie die Währungshüter errechnet hatten.

Bei den großen, systemrelevanten Banken führten die Marktpreisrückgänge zu deutlich geringeren Verlusten in Höhe von 3,7 Prozent des harten Kernkapitals, auch weil Großbanken häufiger Absicherungsgeschäfte abschließen. (aa)

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