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Goldman Sachs zahlt Millionen-Buße wegen Greenwashing-Vorwürfen

Die Fondstochter der US-Großbank stimmt einer Strafzahlung zu. Die Wertpapieraufsicht SEC hatte der Gesellschaft vorgeworfen, zeitweise keine Regeln für nachhaltige Portfolios aufgestellt und eingeführte Richtlinien nicht beachtet zu haben.

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Die US-Großbank Goldman Sachs zahlt eine Buße in Höhe von vier Millionen US-Dollar, teilte die US-Wertpapieraufsicht SEC mit. Demnach habe die Asset-Management-Einheit des Wall-Street-Instituts zwei Publikumsfonds und ein Mandat mit Verweis auf die Beachtung von ökologischen und sozialen Aspekten (ESG) vermarktet, aber dafür eine Zeit lang keine ausreichenden Auswahlkriterien aufgestellt und die Investmentverfahren nicht durchgängig eingehalten. Goldman Sachs Asset Management stimmte der Zahlung zu, ohne jedoch eine Schuld einzugestehen.

Den Ermittlern zufolge erforderte etwa der Auswahlprozess des Hauses, dass Mitarbeiter für jedes Unternehmen einen ESG-Fragebogen ausfüllen, bevor die Wertpapiere für die Aufnahme in ein Portfolio in Frage kommen. Tatsächlich sollen die Mitarbeiter bis 2020 die Fragebogen häufig erst ausgefüllt haben, als die Investmententscheidung schon gefallen war. Zudem habe das Haus von 2017 bis 2018 für eines der ESG-Produkte keine Verfahren für Nachhaltigkeitsresearch schriftlich festgelegt.

Richtlinien und Verfahren auch befolgen
"Als Reaktion auf die Nachfrage der Anleger bezeichnen und vermarkten Anbieter wie Goldman Sachs Asset Management ihre Fonds und Strategien zunehmend als ESG", sagte Sanjay Wadhwa, stellvertretender Direktor der zuständigen SEC-Abteilung. "Wenn sie dies tun, müssen sie angemessene Richtlinien und Verfahren festlegen, die regeln, wie die ESG-Faktoren im Rahmen des Anlageprozesses bewertet werden." Die Anbieter müssten diese Richtlinien und Verfahren dann auch befolgen.

Goldman Sachs wiederum teilte mit, man sei "erfreut, diese Angelegenheit gelöst zu haben, die sich auf vergangene Richtlinien und Verfahren im Zusammenhang mit drei Anlageportfolios der Goldman Sachs Asset Management Fundamental Equity Group bezog". Die Ermittlungen der SEC gegen die Großbank wegen des Greenwashing-Verdachts waren im Juni bekannt geworden. Auch gegen die Deutsche-Bank-Fondstochter DWS laufen in den USA und in Deutschland Verfahren. (ert)

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