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DWS: Um Aufsichtsratschef ranken sich Ablösegerüchte

Die Zukunft Karl von Rohrs scheint ungewiss. Medienberichten zufolge könnte der Ende 2023 auslaufende Vertrag nicht verlängert werden. Offenbar wächst in der Deutschen Bank der Unmut über von Rohrs Umgang als DWS-Chefkontrolleur mit der Greenwashing-Affäre der Fondstochter.

Karl von Rohr, stell­ver­tre­tender Vorstands­vor­sit­zender der Deutschen Bank und DWS-Aufsichtsratschef
Karl von Rohr, stell­ver­tre­tender Vorstands­vor­sit­zender der Deutschen Bank und DWS-Aufsichtsratschef© Krisztian Bocsi / Bloomberg

Die Verlängerung des Vertrags des Deutsche-Bank-Vize- und DWS-Aufsichtsratschefs Karl von Rohr steht angeblich auf der Kippe. Dies berichten das "Manager Magazin" sowie die "Süddeutsche Zeitung" und berufen sich auf Insider. Demnach wachse im Aufsichtsrat der Deutschen Bank die Unzufriedenheit mit von Rohr, dessen Vertrag im Herbst 2023 ausläuft. Als Grund für den Unmut geben die Insider die Art und Weise an, wie der DWS-Chefkontrolleur die Greenwashing-Affäre der DWS gehandhabt habe.

Das Drama begann mit der Absetzung der ehemaligen DWS-Nachhaltigkeitschefin Desirée Fixler. Diese erhob daraufhin den Vorwurf, das Haus stelle seine Fortschritte bei der Nachhaltigkeit besser dar als sie sind. In der Folge nahmen mehrere US-Behörden und die deutsche Finanzaufsicht Bafin Ermittlungen auf. Diese mündeten in einer Razzia in der DWS-Zentrale. DWS-Vorstandschef Asoka Wöhrmann räumte daraufhin seinen Posten und wurde durch Stefan Hoops ersetzt. Die DWS wies die Greenwashing-Vorwürfe stets zurück.

Alexander Wynaendts spielt entscheidende Rolle
Eine Sprecherin der Bank sagte der "Süddeutschen Zeitung", von Rohrs Vertrag laufe noch bis November 2023. Erst ein halbes Jahr vor Ablauf werde über die Verlängerung entschieden. Der Manager rückte 2015 in den Vorstand der Deutschen Bank und verantwortet derzeit das Privatkundengeschäft. Seit dem Börsengang der Fondstochter DWS 2018 sitzt er zudem deren Aufsichtsrat vor. Eine entscheidende Rolle bei der Vertragsverlängerung kommt dem neuen Aufsichtsratschef Alexander Wynaendts zu. Dieser will sich offenbar von der Ära seines Vorgängers Paul Achleitner absetzen. (ert)

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