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BNP Paribas AM: Warum Green Bonds keine Selbstläufer sind

Die Fondsmanager des BNP Paribas Green Bond Fund erklären, warum sie einerseits in Branchen investieren, die noch am Anfang einer nachhaltigen Entwicklung stehen und andererseits ein Jahr nach Lancierung eines Green Bonds besonders genau hinschauen.

Arnaud-Guilhem Lamy, BNP Paribas Asset Management
Arnaud-Guilhem Lamy, BNP Paribas Asset Management© BNP Paribas Asset Management

Warum institutionelle Investoren in Green Bonds kaufen sollten, erklärt Arnaud-Guilhem Lamy, Spezialist für Anleihen und Nachhaltiges Investieren (SRI) im Team von BNP Paribas Asset Management, mit folgenden Argumenten: „In finanzieller Hinsicht bieten grüne Anleihen genau die gleichen Merkmale wie klassische Anleihen – das heißt, der ökologische Mehrwert ist kostenlos. Dazu kommt: Der Markt insgesamt ist erwachsen geworden. Noch vor wenigen Jahren herrschte ein ausgeprägter Hang zu Anleihen der öffentlichen Hand. Heute decken grüne Anleihen ein breites Spektrum von Emittenten aus verschiedenen Sektoren und Ländern ab; sie bieten echte Diversifizierung.“

Gesetzliches Regelwerk fehlt noch
Ein gesetzliches Regelwerk für grüne Anleihen gibt es noch nicht, nur die „Green Bond Principles“ als freiwillige Richtlinien. Prinzipiell kann jeder Anbieter Green Bonds ausgeben. Anleger müssen also genau prüfen, wo ihr Geld hinfließt und dem Anbieter vertrauen, dass er es dem vereinbarten Zweck zuführt. Die SRI-Experten von BNP Paribas Asset Management, die aktuell etwa 1,3 Milliarden Euro in Green Bonds verwalten, begegnen diesen Herausforderungen mit einem besonderen Investment-Ansatz, ihrem „Screening for Green“.

Klare Kante: Kein Impact Report, kein Investment
Um die Nachhaltigkeit einer Anleihe vor dem Kauf für ihren „Green Bond Fund“ zu prüfen, sind die Fondsmanager bei jedem Emittenten zum Gespräch vor Ort. Dazu kommen regelmäßige Treffen zur laufenden Beobachtung der gewünschten Effekte während der gesamten Laufzeit der Anleihe. Die Manager beschränken sich bei der Wahl ihrer Investments also nicht nur auf die Ex-ante-Bewertung im Vorfeld. Emittenten, die ein Jahr nach der Emission ihrer Anleihe noch keinen detaillierten Impact Report geliefert haben, werden auch aus dem Investment-Universum ausgeschlossen.

Lamy erklärt: „Unserer Ansicht nach ist es wichtig, dass grüne Projekte aus Sektoren stammen, die intuitiv als ‚nicht nachhaltig‘ empfunden werden – wie etwa der Versorgungssektor oder die Automobilindustrie. Unternehmen, die solche Projekte in Angriff nehmen, handeln vorbildlich und können oft rasche Erfolge erzielen. Damit schaffen sie auch langfristig einen Mehrwert für Anleger. Darauf wollen wir hinwirken.“

Der junge Green Bond Fund hat seit der Auflegung 2017 über 688 Millionen Euro eingesammelt (Stand: September 2020) und hält überwiegend Papiere öffentlicher Emittenten. Dazu kommen Unternehmensanleihen von Versorgern, Finanzinstituten und Industriekonzernen, wie etwa Apple oder Toyota. Der Fonds investiert weltweit mindestens 83,5 Prozent seines Vermögens in Anleihen, die als „grün“ deklariert sind. Im Schnitt bringen die derzeit 152 Positionen im Portfolio 0,21 Prozent Effektivverzinsung (Yield to maturity, Stand: August 2020). (aa)

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