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Green Bond der Bundesrepublik steht in den Startlöchern

In Deutschland soll im September die erste Staatsanleihe zur Refinanzierung von Öko-Projekten an den Markt kommen, bis Jahresende soll eine zweite folgen. Aus Renditesicht dürften sich die Papiere allerdings nicht lohnen.

© jim / stock.adobe.com

Einige europäische Länder haben "grüne" Staatsanleihen bereits emittiert, nun zieht Deutschland nach: Die Bundesregierung plant, bereits im September 2020 den ersten Bond zur Refinanzierung von Öko-Projekten aufzulegen. Dies berichten diverse Medien, darunter das "Handelsblatt".

Der Green Bond werde ein Mindestvolumen von vier Milliarden Euro und eine Laufzeit von zehn Jahren haben, sagte Jörg Kukies, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen, dem "Handelsblatt" zufolge am Montag (24. August). Im vierten Quartal will die Bundesregierung eine zweite grüne Anleihe emittieren. Damit soll sich das Gesamtvolumen der Papiere voraussichtlich auf elf Milliarden Euro belaufen.

Geld für Energie- und Umweltprojekte
Das über die beiden Bonds eingesammelte Geld soll in bestimmte Energie- und Umweltprojekte fließen, erklärte Kukies. Vorstellbar sind etwa Investitionen in saubere, CO2-freie Mobilitätskonzepte und den Ausbau des Schienen- und Radverkehrs. Den Investoren müsse klar sein, dass "grün drin steckt, wenn grün drauf steht". Insgesamt habe der Bund Ausgaben von 12,7 Milliarden Euro aus sieben Ministerien identifiziert, die für eine Refinanzierung über die Öko-Anleihen infrage kämen, schreibt das "Handelsblatt".

Die beiden Öko-Bonds sollen in Form von Zwillingsanleihen platziert, also parallel zu einer konventionellen Bundesanleihe mit gleicher Laufzeit und gleichem Kupon emittiert werden. Für Anleger dürften sie damit nicht gerade zu großen Renditebringern werden, urteilt die "Süddeutsche Zeitung" (SZ).

Immerhin bringt schon die herkömmliche zehnjährige Bundesanleihe Anlegern aktuell null Zinsen. Wer das Papier erwirbt und bis zur Rückzahlung hält, bekommt also sogar weniger Geld zurück, als er investiert hat. Bei den Öko-Anleihen dürfte das der SZ zufolge nicht anders sein. (am)

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